Was macht eigentlich einen guten Regisseur aus? Viele denken spontan an Auteure mächtiger Epen (David Lean), spannender Plotentwicklung (Alfred Hitchcock) oder wegweisender Bildgewalt (Stanley Kubrick). Doch wie haben dann so Leute wie Robert Redford, Robert Benton oder James L. Brooks einen Oscar für die beste Regie eingeheimst? Das englische Wort “Directing“ hilft zur Auflösung: Es geht letztlich um ein “in die richtige Richtung lenken“ – und Redford, Benton sowie Brooks haben genau das zu ihren Hochzeiten geschafft: nämlich bei den Schauspielern. Continue reading Post ID 417
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Kritik: Dallas Buyers Club
Es gibt diese Mär vom typischen “Oscar-Film“, der immer gewinnt. Inhalt sei entweder das große, geschichtsträchtige Epos (The English Patient, Amadeus) oder ein sozialkritisch-wichtiges Thema (Kramer gegen Kramer, Eine ganz normale Familie). Doch diese Zeiten sind längst vorbei, wenn man sich jüngere Gewinner wie The Artist, No Country for Old Men, Slumdog Millionär oder gar Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs anschaut. Den weiterhin bestehenden Vorurteilen zum Trotz waren die letzten zehn Best-Picture-Sieger erstaunlich variantenreich.
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Kritik: The Wolf of Wall Street
Martin Scorsese ist 71 Jahre alt. Viele Top-Regisseure haben ab einem bestimmten Zeitpunkt entweder ihren “Zenit“ überschritten und dabei ihre “Magie“ verloren (von Alfred Hitchock bis James L. Brooks) oder sich in eine Richtung entwickelt, die sie weit von den Kultwerken entfernte, mit denen sie berühmt wurden (Steven Spielberg, James Cameron). Auch bei Scorsese schien mit The Aviator oder Hugo eine Kehrtwende in Sicht, doch jetzt ist allen klar: Den einen hat er wirklich nur für den Oscar gemacht und der andere war tatsächlich die späte Liebeserklärung an seine (damals) elfjährige Tochter sowie deren Lieblingslektüre.
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Kritik: 12 Years a Slave
Kennt ihr Steve McQueen? Den George Clooney der 1960er Jahre? Ein Schönling Hollywoods, der mit solch Action-Klassikern wie Gesprengte Ketten, Bullitt oder Getaway berühmt wurde und bereits mit 50 dank eines fiesen Krebsleiden gestorben ist. Ich staunte jedenfalls nicht schlecht, als ich vor ungefähr fünf Jahren zum ersten Mal von dem Film Hunger hörte und McQueens Name als Regisseur auftauchte. Das kann ja nicht sein – und in der Tat folgte gleich die nächste Überraschung, als ich mir auf IMDB das Portrait dieses Steve McQueens ansah, der rein optisch wirklich gar nichts mit seinem Namensvetter gemeinsam hat.
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Kritik: Nebraska
Ich verrate euch ein Geheimnis: Alexander Payne ist einer der besten Drehbuchautoren und Filmregisseure unserer Zeit. Was war das? Ihr habt noch nie von ihm gehört? Tja… das ist die traurige Wahrheit: Keine Sau kennt Alexander Payne. Dabei hat der Mann sechs Kinofilme gedreht, von denen die eine Hälfte Oscar-Nominierungen in den Kategorien Regie, Drehbuch sowie Bester Film erhalten haben – und die andere Hälfte unter Filmliebhabern als ebenso besonders gelungen bezeichnet wird.
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Oscar 2013/14: Die Ohn-Macht der Gilden
Jeder Oscar-Experte weiß es und ich hab es auch schon oft geschrieben: Es sind nicht die Golden Globes sondern die Gilden, auf die man beim Oscarrennen achten muss. Besonders das Triple DGA (der Director Guild Award für Regisseure), SAG (der Screen Actor für Schauspieler) und PGA (der Producer Guild Award für Produzenten) haben ein ernstes Wörtchen darüber zu sagen, wer am 2. März welchen Oscar gewinnt.
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Oscar-Nominierungen Saison 2013/14
– Gravity und American Hustle führen, mit je 10 Nominierungen.
– 12 Years a Slave ist mit 9 direkt dahinter. Hat jedoch „schlechter“ abgeschnitten als erwartet. Keine Musik, kein Ton und vor allem keine Kamera.
– David O’Russell beschehrt wie letztes Jahr vier Darsteller zu Oscar-Nominierungen – d.h. erneut eine Nominierung pro Kategorie.
– The Wolf of Wall Street zwar “nur” fünf Nominierungen, dafür aber fünf wirklich wichtige.
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Golden Globes 2013/14 Live
Dies ist mehr ein Experiment: Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich eine Award-Show “Live“ kommentieren. Dabei geht’s mir weniger darum, dass möglichst viele mitlesen, sondern ob ich zu solch einer Aufgabe überhaupt imstande bin 😉
Ergo wird dieser Text (hoffentlich) regelmäßig geupdatet und fleißig mit Kommentaren meinerseits versehen, sobald ein neuer Award vergeben wurde.
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Oscar: Der Nominierungsprozeßwahn
Diesen Erklärungstext wollte ich schon vor Jahren schreiben: Wie wird eigentlich bei den Oscars die Riege der “Best-Picture“-nominierten Filme bestimmt?. Vorweg: Es ist so mit das nerdigste Thema, was ihr je auf “The Awardian“ lesen werdet. Nein, ich korrigiere mich: Es ist DAS nerdigste Thema. Und all jene, die wenig mit Mathematik am Hut haben, dürften beim folgenden Text schwer schlucken beziehungsweise nach spätestens fünf Absätzen aufgeben.
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Oscar 2013/2014: Vorgeplänkel ohne Glaskugel
Nächste Woche beginnt er wieder: der vermeintlich größte Zirkus der Filmindustrie. Oder besser gesagt: Die “Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ gibt am folgenden Dienstag ihre Oscar-Nominierungen für den Jahrgang 2013 bekannt. Dann heißt es wieder Spannung und Nägelkauen, wer denn auch wirklich am 2.März gewinnt…