Game #179: Katamari Damacy

179-Katamari_DamacyHersteller: Namco
Director: Keita Takahashi
Composer: Yu Miyake, Asuka Sakai, Akitaka Tohyama, Yoshihito Yano, Yuri Misumi & Hideki Tobeta
System: PlayStation 2
Jahr: 2004

Meiner Meinung nach gab es im letzten Jahrzehnt nur zwei wirklich grandiose wie bahnbrechend innovative Spielideen. Die eine hat was mit Portalen zu tun (hohüm), die andere formt den Kern von Katamari Damacy.

Stellt euch einfach mal vor, ihr wäret ein kleines Männchen – so in der Größe von einem Radiergummi. Ihr besitzt einen sogenannten Katamari: eine kleine, runde Kugel, die ihr frei durch die Gegend rollen könnt. Des Weiteren zieht der Katamari sämtliche Gegenstände an, die kleiner sind als er. Genau genommen werden diese Teil des Katamari, woraufhin er selbst logischerweise an Volumen gewinnt und somit immer größere Objekte „aufnehmen“ kann.

Und wenn ich von Objekten rede, dann meine ich im Grunde: alles! Ihr fangt mit kleinen Büroklammern an und steigert euch zu handlichen Lebensmitteln, Spielzeug, Verpackungsmaterial, Stühle, Tische, Tiere (!), Türen, Fahrräder, Menschen (!!), PKWs, Häuser (!!!), LKWs, Fabrikanlagen, Brücken …

Eure Aufgabe ist eigentlich ganz simpel: Ihr sollt in jedem Level einen Katamari in einer bestimmten Mindestgröße erstellen. Im Prinzip ist das auch nicht besonders schwer, denn abseits des tickenden Zeitlimits können euch allenfalls ein paar Objekte aus der Bahn werfen, wenn sie euch Rammen und dabei noch größer sind als euer Katamari.

Etwas gewöhnungsbedürfig ist die Steuerung, die an das Lenken eines Panzers erinnert. So bewegt ihr die linke Seite des Katamaris mit dem linken Analogstick und die rechte mit dem rechten. Dazu ein paar Beispiele: Drückt ihr nur den linken Stick nach oben, dann marschiert ihr in einem kleinen Bogen nach rechts. Schiebt ihr beide nach vorne, dann lauft ihr geradeaus. Zieht ihr die Sticks in entgegengesetzte Richtungen, dann dreht ihr euch auf der Stelle. Was sich auf Anhieb kompliziert anhört, entpuppt sich mit etwas Übung als eine sinnvolle Alternative zur klassischen Steuerung.

Gleichwohl die Grafik rein technisch betrachtet keine große Besonderheit darstellt, ist die Kulisse dank der nahtlosen Entwicklung von kleinen Gegenständen bis hin zu riesigen Bauten ungemein faszinierend. Das Sounddesign ist stellenweise herrlich behämmert, speziell was die Menschenlaute anbelangt, wenn sie schreiend vor eurem riesigen Katamari fliehen.

Das meiste Lob gebührt aber dem Soundtrack, der aus knapp zwei Dutzend Songs besteht und die Grenzen der japanischen Pop-Kultur in mehrerlei Hinsicht sprengt. Demnach könnt ihr schwer davon ausgehen, dass Katamari Damacy in absehbarer Zeit erneut Thema in meinem Blog sein wird…

 

 

Katamari_Damacy