OST #117: Mass Effect

117-Mass-EffectComposer: Jack Wall & Sam Hulick
Additional Composer: Richard Jacques & David Kates
System: Xbox 360
Year: 2007

Fürwahr bin ich kein großer Fan von Mass Effect – ich schiebe die Schuld an meine lang anhaltende Inkompatibilität mit der Designphilosophie von BioWare, die erst letztes Jahr gebrochen wurde. Auch die Musikabteilung konnte mich bisweilen eher selten bei Laune halten und selbst mit Mass Effect bin ich nicht komplett glücklich. Mir klingt der Synthieanteil irgendwie zu sehr nach… Synthie. Wenn ich einem Sci-Fi-Epos mehr orchestrale Größe zugestanden hätte, dann diesem hier.

Davon abgesehen ist der Soundtrack von Mass Effect ein Brett. Bereits das Hauptthema ist eine kleine Sensation, denn solch eine Mischung aus kolossaler Epik, kompromisslosem Aufbau und dezenter Zurückhaltung ist verdammt selten. Jack Wall verzichtet auf eine übertriebene Lautstärke und schafft trotzdem eine vortreffliche Heldenaura. Keines der Instrumente wirkt dominant, dafür harmonieren sie umso mehr miteinander und wirken, als ob sie sich gegenseitig zum „Ziel“ tragen.

Im Spiel selbst herrscht eine Mischung aus Ambient, Orchester und 1980er Jahre Sound. Letzteres ist heute kaum mehr etwas besonderes, allerdings entschieden sich die Komponisten für diesen derzeit sehr beliebten Retrokult weit bevor er seine Renaissance feiert.

Besonders gut gefallen mir die ruhigen Momente, allen voran das chillige „Uncharted Worlds“: Während der Synthesizer einen generischen Klangteppich erzeugt, sorgen leise Flötentöne für eine wohlige Melodie. Das Endergebnis hat gleichzeitig etwas Vertrautes und etwas Fremdes – so als ob man schon immer durch das Weltall ziehen würde.

 

 

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