Composer: Masahiko Yoshimura
System: Mega Drive
Year: 1992

Der Soundchip, der im Mega Drive schlummerte, hatte sicherlich seine Stärken. Speziell Yuzo Koshiro oder die Masterminds von Technosoft nutzten den eigenen Klang für zahlreiche poppige, technolastige und rockige Beats. Dafür hatten es die Komponisten klassischer Rollenspiele schwer, mit der synthetischen Natura des YM2612 so etwas wie Atmosphäre zu erzeugen.

Masahiko Yoshimura hat es trotzdem hinbekommen und das genau zweimal: zuerst mit Shining in the Darkness und ein Jahr später mit Shining Force. Und obwohl beide Titel auf Anhieb so ähnlich klingen, weshalb Michael Hengst in der guten alten PowerPlay gar ein (letztlich nicht vorhandenes) Recycling von einzelnen Stücken monierte, muss ich klar letzterem Titel den Vorzug für meine Liste geben.

Der erste Grund ist gleich nach dem Einschalten der Konsole und dem ausgeblendeten Sega-Logo zu hören: Das Intro wird von einem faszinierenden Track begleitet, dessen Leadinstrument ich als pure Magie bezeichne. Es klingt gleichzeitig anspornend und irgendwie tragisch – also der perfekte Einstieg für ein epochales Fantasy-Strategie-Rollenspiel.

Der zweite Grund sind die exzellenten Kampfmusiken, die ihr die meiste Zeit über zu hören bekommt. Dort fällt vor allem das herausragende Schlagzeug auf, dass direkt aus einer Militärparade stammen könnte und gleichwohl einen klassisch-japanischen Videospielscore begleitet. Besonders beeindruckend ist der vorletzte Endkampf gegen Darksol, der euer Adrenalin alle paar Sekunden auf Anschlag pumpt.

Letztlich hätte ich den Soundtrack von Shining Force sogar noch höher eingestuft, wenn er im Spiel besser implementiert wäre. Denn leider wird die Musik bei jeder Angriffssequenz unterbrochen und anschließend von neuem gestartet, was bei schnellen Zugwechseln eher nervt anstatt motiviert.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Arrange]

SHINING FORCE SPECIAL SOUND CD
SHINING FORCE Resurrection of the Dark Dragon ORIGINAL SOUND TRACKS