Composer: Jolyon Myers
System: PlayStation
Year: 1997

Klassik meets Moderne: Während Agent Armstrong spielerisch betrachtet nicht mehr als ein „altbackenes“ Action/Jump’n’Run in der Seitenperspektive darstellt, ertönt im Hintergrund ein orchestraler Score aus der Komponistenfeder von Jolyon Myers.

„Jolyon Myers? Nie von gehört!“ – In der Tat ist der Mann selbst unter verrückten Videospielmusikfans ein Unbekannter, obgleich er sowohl als Director, Designer, Grafiker und eben Musiker tätig war. Dabei ist Agent Armstrong sein einzig mir bekannte Werk, das komplett auf Orchesterklänge setzt. Zwar nutzt Myers solche auch in Galaga: Destination Earth, wo sie jedoch in zahlreichen wie chaotischen Technoelementen untergehen.

Das Wörtchen „Orchester“ gehört freilich eingeklammert, denn die Synthesizer-Herkunft ist unverkennbar. Aber das störte anno 1997 niemanden, insbesondere weil Myers gesampelte Instrumente zu den „echtesten“ ihrer Zeit gehörten. Besonders die herrlich tief dröhnenden Bläser klingen erstaunlich authentisch.

Das Spiel Agent Armstrong selbst ist kein Kind von Traurigkeit, weshalb die Musik schön pompös und episch aus den Lautsprechern kracht. Anstatt hektischer Action dominieren langsame wie kraftvolle Tonfolgen. Der einzige Nachteil des Scores liegt in der Natur des Orchesters: Die Stücke klingen allesamt sehr ähnlich und demnach austauschbar.