System: PlayStation Portable
Eine Legende wird neu geboren: Das erste ’Final Fantasy’ gibt es nun als Remake… schon wieder. Diesmal sind PSP-Besitzer an der Reihe, die erste Episode der mächtigen Saga neu zu erleben. Dabei sieht es bei der optischen sowie akustischen Überarbeitung gar nicht mal schlecht aus, doch kann ein zwanzig Jahre altes Spieldesign auch heute noch motivieren?
Am Anfang war…
“Vier Kämpfer für das Licht werden erscheinen, wenn die Dunkelheit die Welt bedroht.“: Viel mehr Story werdet ihr im ersten ’Final Fantasy’ nicht zu sehen bekommen, denn im Jahre 1987 waren Spieler schon froh, wenn sie Welten oder Prinzessinnen retten durften. Doch das machte damals kaum etwas aus, denn dafür glänzten Rollenspiele mit großen Welten und vielen Kämpfen.
’Final Fantasy’ ist ein klassisches RPG, wo ihr von Stadt zu Stadt reist, Dungeon für Dungeon erkundet und Endgegner nach Endgegner bezwingt. Anfangs generiert ihr vier verschiedene Charaktere, allerdings könnt ihr nur Name und Klasse bestimmen. Letztere beschränken sich auf Standardtypen wie Kämpfer, Dieb oder Magier. Die Wahl sollte gute überlegt sein, denn kein Klassentyp kann jede Art von Magie nutzen. Nur mit der richtigen Kombination erschließt sich euch das volle Zauberrepertoire.
Klassische Kost, die kaum klassischer sein könnte
Im Spiel selber wechselt ihr im Prinzip zwischen Städtetouren und Monster schlachten, wobei letzteres eindeutig dominiert. Das Kampfsystem ist schlicht wie effektiv: Abwechselnd ist eure Truppe und die des Gegners am Zug, um möglichst schnell die Trefferpunkte des Gegenübers auf Null zu dezimieren. Bei Erfolg gibt es Erfahrungspunkte, welche wiederum zum Levelaufstieg und der Verbesserung standardisierter Charakterwerte führen.
Darüber hinaus wird nicht gerade viel Abwechslung geboten, das Finden von Schatzkisten ist noch das aufregendste Feature in diesem Spiel. Zwar sind Spielwelt und Dungeons schön designt und sehen grafisch gesehen halbwegs abwechslungsreich aus. Aber das täuscht nicht davor, dass wir es hier mit einem schnöden Hack’n’Slay-Format ohne viel Drumherum zu tun haben.
Dank der gut aufgeräumten Benutzerführung, welche im Vergleich zum NES-Originalspiel ein paar Komfortfeatures späterer ’Final Fantasy’-Episoden übernommen hat, erzeugt der schlichte Erkundungs- sowie Kampfesspaß einen milden Suchteffekt. Frei nach dem Motto: Den einen Dungeon schaff ich heute noch. Aber wer moderne Rollenspiele kennt, der wird gewitzte Dialoge, dramatische Storywendungen und Spieltiefe erzeugende Zusatzelemente vermissen.
Der Charme von damals in angemessener Darstellung von heute
Während der spielerische Teil nahezu unberührt blieb, sieht es bei der Präsentation des Remakes schon etwas besser aus. Sicherlich werden sich Polygon- und 3D-Liebhaber vom altbacken erscheinenden 2D-Stil abwenden. Aber wer lieber mit pixelgenau gezeichneten Männchen auf Abenteuerreise gehen möchte, der wird hochzufrieden sein. Die Grafik sieht insgesamt viel detaillierter aus, als beim Original oder den zuvor erschienenen Remakes. Besonders gut gefällt die Ausnutzung des 16:9 Bildschirms, der einen Hauch von Moderne erzeugt.
Am besten schaut es beim Sound aus, denn die Musik von Nobuo Uematsu wusste schon von der ersten Episode an zu gefallen. Zwar kommt sie nicht an den legendären Soundtrack des sechsten oder siebten Teiles heran, aber die Kompositionen sind gut genug, um zu motivieren. Das Arrangement der PSP-Version kann obendrein mit anderen Rollenspielen der heutigen Zeit mithalten.
Spielspaß: 65%
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