Game #17: Contra – The Hard Corps

017-Contra_The_Hard_CorpsHersteller: Konami
Director: Nobuya Nakazato
Composer: Hiroshi Kobayashi, Akira Souji, Kenji Miyaoka, Michiru Yamane, Akira Yamaoka & Hirofumi Taniguchi
System: Mega Drive
Jahr: 1994

Contra: The Hard Corps ist das ultimative Run-&-Gun-Game. Nach dem spektakulären Vorgänger für das Super Nintendo, deren europäische Version Super Probotector vor fünf Tagen an der Reihe war, zaubert Konami das gewaltigste Effektfeuerwerk ab, das jemals für das Mega Drive konzipiert wurde. Was hier allein an riesigen sowie episch animierten Endgegner und clever umgesetzten 3D-Tricks auf euch warten, gehört ins Guinness Buch der Rekorde.

Doch der Reihe nach: Warum feiere ich diesmal das japanische Original ab, obgleich es von der ebenso eine PAL-Umsetzung mit Robotern anstatt menschlichen Söldnern gibt? Ganz einfach: Weil es eine Story gibt, die nicht ganz so gut mit den Blechhelden funktioniert. An einer Stelle jagt ihr beispielsweise einen Schurken, der sich am Ende als ein Ablenkungsmanöver entpuppt und vor euren Augen in die Luft sprengt. Ohne jeden Zweifel schindet diese Szene mehr Eindruck, wenn der Kerl aus Fleisch und Blut besteht.

Es gibt jedoch noch einen zweiten Grund: Contra: The Hard Corps ist schwer – bockschwer, um genau zu sein. Deshalb steckt ihr fairerweise drei gegnerische Treffer weg, bevor ihr ein Bildschirmleben verliert. Das gilt allerdings nur für die Japan-Version: In Amerika und in Europa ist jeder Schuss potenziell tödlich – warum auch immer.

Dieses eine Manko beiseite geschoben, ist Contra: The Hard Corps ein unvergesslicher Meilenstein, der zudem verboten gut gealtert ist. Die Grafik gehört zum schönsten und buntesten, was ihr in 16-Bit-Form gesehen habt. Jeder der vier zur Verfügung stehenden Charaktere besitzt ein vollkommen anderes Waffenequipment. Und das Leveldesign ist in Punkto Ideen und Abwechslungsreichtum ein Traum für jeden Actionfan.

Das beste kommt zum Schluss: An zwei Stellen stehen euch jeweils zwei Wege zur Verfügung. In Abhängigkeit eurer Wahl bestreitet ihr am Ende völlig andere Levels, weshalb ihr Contra: The Hard Corps mindestens viermal durchspielen müsst, um alles gesehen zu haben. Dazu gesellt sich eines der bizarrsten und besten geheimen Enden, die ich je in einem Spiel gesehen habe. Sowohl die Idee als auch die Ausführung dahinter sind einfach zu gut.

Für mich war Contra: The Hard Corps ein derart gewichtiger Meilenstein, dass es danach zwangsläufig nur noch bergab gehen konnte. Sprich: Keine der Fortsetzungen konnte mich nochmal derart begeistern, obwohl einige durchaus interessante Sequels für Nintendo DS oder Xbox Live Arcade existieren. Meine Vermutung: Anscheinend hat das Team rund um Director Nobuya Nakazato sämtliche genialen Ideen, die das Spielprinzip hergeben), bereits auf dem Mega Drive verheizt.

 

 

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