OST #36: Eternal Sonata

036-Eternal_SonataComposer: Motoi Sakuraba
Licensed music: Frédéric Chopin
System: Xbox 360
Year: 2007

Eines der größten Probleme, mit denen Rollenspiele jenseits der 30 Stundenmarke zu kämpfen haben, ist die drohende Monotonie der Musik. Obwohl viele Titel aus diesem Genre einen sehr guten Soundtrack besitzen, fallen die meisten während der Standardkämpfe in eine dezent nervige Dauerschleife, weil stets das gleiche Stück ertönt – tausendfach und stundenlang. Die besten Titel dieser Art umschiffen das Problem, indem sie in solchen Situationen keine besonders aufregende Musik zeigen. Eine unspektakuläre, aber auch wenig anstrengende Lösung.

Ich kenne jedenfalls nur zwei Ausnahmen, in denen die normale Kampfmusik von vorne bis hinten und von Anfang bis Ende begeistert: Child of Light und Eternal Sonata. Ersteres hatte das Glück, dass das Spiel an sich nicht besonders umfangreich ist. Doch bei letzterem reden wir von einem vollwertigen JRPG, das euch über 40 Stunden beschäftigt.

Für diesen Titel hat der große Motoi Sakuraba „Leap the Precipice“ erfunden. Dieses Musikstück ist derart gut, weshalb ich mir stetig wünschte, die Kämpfe würden doch bitte noch etwas länger dauern (!). Es ist kompositorisch erstaunlich komplex, hektisch und benötigt keine zehn Sekunden, bis das volle Orchester zum Einsatz kommt. Egal ob Streicher, Trompeten oder Klavier: Jedes Instrument hat seinen eigenen Part, der vollkommen unabhängig funktioniert und im Gesamtkontext ein wuchtiges Klangbild ergibt. Und nach einer Minute und 45 Sekunden zaubert Sakuraba noch ein emotionales Violinsolo rein, das euer Herz endgültig zum Schmelzen bringt.

Was für ein Glück, dass der restliche, immerhin vier CD umfangreiche Score von ähnlicher Qualität ist. Während „Relaxing place“, „The mediocrity sought out by everyone“ oder „Endure and resist“ die beschauliche Schönheit der bunten Welt beschreibt, sorgen „A flicker which divides light and darkness“, „Seize the artifact for tallness“ sowie „Spiral twister“ für das dramatische Gegenstück.

Das einzige, was mir an der Musik von Eternal Sonata missfällt, ist der Bezug zu Frédéric Chopin: Der ist nicht nur die Hauptfigur (!) sondern natürlich auch ab und an mit seinen klassischen Werken präsent. Die klingen durch die Bank weg langweilig und abgedroschen – und sind zum Glück deutlich in der Minderzahl.

 

 

Eternal_Sonata_[Trusty_Bell]


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