OST #45: Outcast

045-OutcastComposer: Lennie Moore
System: PC
Year: 1999

Als sich die Welt der Spiele immer mehr der des Kinos anglich, da sorgte ein Aspekt innerhalb von drei kurzen Jahren für große Aufmerksamkeit: die Integration orchestraler Soundtracks. Beginnend mit Jeremy Soules Total Annihilation und Michael Giacchinos Lost World sollte jeder kommende Titel, dessen Musik per Orchester aufgezeichnet wurde, für mächtig Erstaunen sorgen – sogar unter Nicht-Spielern.

Nur der wahre Fan versuchte hinter all dem Aufwand einen klaren Kopf zu behalten und qualitativ zu unterscheiden, anstatt jedes neue Werk von Haus aus abzufeiern. Und für diese elitären Personen war es ein Leichtes, einen unumstrittenen Sieger unter den orchestralen Frühgeburten zu küren: Lennie Moores Outcast.

Erneut reden wir hier von einem Spiel, das im Vorfeld eigentlich mit seinem interessanten Grafikstil protzen wollte und letztlich aufgrund seiner musikalischen Errungenschaften für Furore sorgte. Dabei hebt sich der Score vor allem aufgrund seiner Komplexität und seinem hohen Wiederkennungsfaktor ab.

Während die Konkurrenz abseits eines feschen Hauptthemas viel zu sehr vor sich hinplätschert und sich zu sehr auf die Faszination des Orchesters verlässt, da komponierte Moore eine kraftvolle Symphonie nach der anderen. Man erkennt Elemente klassischer Kompositionen wie Rimski-Korsakows „Hummelfug“ als auch clevere Anleihen an Filmgrößen á la John Williams. Die meisten Themen leben von ihrer Geschwindigkeit und der damit verbundenen Action, die euch an den Bildschirm fesselt.

Zu guter Letzt ist die Qualität der Aufzeichnung und die Performance des Orchesters ohne Makel, weshalb Outcast auch nach mehr als sechzehn Jahren in Erinnerung geblieben ist. Seltsam nur, dass Moore nie an diesen grandiosen Erfolg auch nur ansatzweise anknüpfen konnte.

 

 

Outcast_CD