Hersteller: Progressive Peripherals & Software
By: Sean A. Moore & Steven Luedders
System: C64
Jahr: 1984 / 1986

Jumpman war euch nicht freakig genug? Passt acht, jetzt kommt Wizard: Das sichtlich vom Epyx-Klassiker inspirierte Jump’n’Run hetzt euch ebenso durch mehrere Bilder und über zahlreiche Plattform, diesmal jedoch zum Sammeln eines Schlüssels anstatt mehrerer Bomben. Mit einem solchen ausgestattet müsst ihr noch zum Schlüsselloch flitzen, um den Level zu beenden. So einfach kann es manchmal sein.

Zahlreiche Features sorgen dafür, dass Wizard nicht langweilig wird. Neben Leitern, Kletterseilen und rutschigen Schrägen könnt ihr optional euer Punktekonto durch das Abstauben von Schätzen verbessern. Dafür müsst ihr auf die fiesen Feinde achten und euch rechtzeitig auf die schwebenden Plattformen stellen, um von A nach B zu gelangen.

Lustig sind die Zaubersprüche: Sobald ihr den Schlüssel eines Levels ergattert habt, dürft ihr euch beispielsweise unsichtbar machen, nach oben schweben oder Feuerbälle schießen. Manche Sprüche sind richtig nützlich, andere hingegen stellen eine Falle dar, deren Anwendung zum sicheren Verlust eines Bildschirmlebens führt.

Somit fühlen sich die Levels von Wizard im Vergleich zu Jumpman bedeutend unterschiedlicher und abwechslungsreicher an. Dazu trägt auch die Farbgebung bei, die sich nach jedem absolvierten Zehnerpack ändert.

Doch der eigentliche Star und Hauptgrund für meine ewige Verehrung ist der Leveleditor: Solche Construction Kits waren anno 1984 noch eher selten und beschränkten sich meist auf einfache Spiele wie das bereits vorgestellte Mr. Robot and his Robot Factory. Doch Wizard offenbarte dank der vielen Features ungemein mehr kreativen Freiraum. Zudem ist es erstaunlich, wie gut der Editor funktioniert und wirklich jede Nuance des Spieles berücksichtigt.

Obwohl das Spiel schon damals nicht gerade zu den bekanntesten gehörte, wurde es zwei Jahre später unter dem Titel Ultimate Wizard neu veröffentlicht. Publisher Electronic Arts ließ sich nicht lumpen und packte satte 100 Levels auf die nun stattlich volle Diskette. Ansonsten wurde etwas Feintuning betrieben, Kleinigkeiten in der Grafik geändert und ein paar Bugs bereinigt. Da man danach nie wieder etwas von Wizard hörte, scheinen die Verkaufszahlen weniger glorreich gewesen zu sein.

Von all den C64-Klassikern ist es jedenfalls der Geheimtipp schlechthin, den ich auch heute noch jedem nach Retro-Spielspaß dürstenden Zocker empfehlen kann.