Composers: Tero Kostermaa, Dnaiel Gardopee, Kai-Eerik Komppa, Alexander Brandon, Peter Hajba, Andrew G. Sega & Michiel van den Bos
System: PC
Year: 1999

Hui, Unreal Tournemant, Platz 53: Ist das nicht etwas hoch gegriffen? Nein, entgegne ich als Kenner der Soundtrackszene. Unreal Tournament sieht nur auf den ersten Blick wie ein typischer Trance/Electronic/Synthi-Verschnitt aus. Doch bereits ein paar Runden des Multiplayer-Only-Shooter zeigen, wie packend und treibend die Musik ist.

Trance und Techno wird gerne vorgeworfen, dass sie keine Melodien kennen und rein von ihren hochgezüchteten Klangwellen leben. Nicht so Unreal Tournement: Titel wie „Forgone Destruction“, „Mechanism Eight“ oder „Run“ brennen sich regelrecht in euren Gehörgang ein und schaffen entgegen aller Stilrichtungskonventionen einen Ohrwurm nach dem anderen. Zudem sind die Kompsoitionen herrlich komplex und neigen kaum zu wiederkehrenden Loops, so wie es beispielsweise im ähnlich gearteten The New Tetris aus dem gleichen Jahr der Fall ist. Zu guter Letzt steht die Abspielgeschwindigkeit kurz vor Anschlag und wird dem flotten Spielablauf vollends gerecht.

Ein weiterer Punkt, der beeindruckt, ist die Technik: Obwohl anno 1999 schon der eine oder andere im MP3-Format abgelegte Soundtrack die Runde machte, vertrauen die Komponisten von Unreal Tournament einem „altgedienten“ Tracker. Der erinnert sofort an die gute, alte Zeit des Commodore Amiga und spannt somit eine wohlig klingende Brücke zwischen den 1980er und den 1990er Jahren. Die späteren Episoden klingen jedenfalls klarer und damit groteskerweise seelenloser, weshalb zumindest musikalisch kein weiteres Unreal Tournament die gleiche Klasse besitzt.