Composer: David Whittaker
System: Amiga
Year: 1989

Der zweite Musikhit von David Whittaker (also abseits von Knight Games) ist mit Abstand sein bekanntester – und überhaupt einer der besten Amiga-Soundtracks aller Zeiten. Shadow of the Beast ist im Grunde ein sehr düsteres Spiel, bei dem ihr euch mit eurem entstellt aussehenden Hauptcharakter durch eine surreale Fantasywelt inklusive monströser wie schauriger Kreaturen boxt. Gleichzeitig galt der Titel anno 1989 als das Sinnbild für die Entwicklungsphilosophie der frühen Psygnosis-Werke, für die jeder Cent in die Grafik und eben in die Musik gesteckt wurde.

Die Verpackung prahlt gar mit der “immensen” Datenmenge, die hinter dem audiovisuellen Streich stecke: 2 MByte Grafik, 900 KByte Sound… das waren ungehörte Größen für Amiga-Verhältnisse und genügend Ressourcen für Whittaker, um sich kräftig auszutoben. Der Soundtrack klingt deshalb nicht nur klar und deutlich, sondern treffend zur Prämisse düster und schaurig. Hinter jedem Stück steckt eine ausgeklügelte Melodie, die euch langfristig in Erinnerung bleibt. Zudem ist die Instrumentation ungewöhnlich für ein Amiga-Spiel: Wo andere Hits an Synthie-Pop erinnern, da dominiert in Shadow of the Beast eine täuschend echt klingende Panflöte.

Am meisten erstaunt mich David Whittaker selbst, der hier einen legendären All-Time-Classic schuf und den markanten Stil trotzdem nur ein einziges Mal mit mäßigem Erfolg kopierte, nämlich für das ähnlich geartete Wrath of the Demon. Für die Nachfolger wurde hingegen Tim Wright, der spätere Hauskomponist von Psygnosis, verpflichtet. Der verrichtete zwar eine ordentliche Arbeit, aber ohne an das Original heranzureichen.