OST #61: Suikoden

061-SuikodenComposer: Miki Higashino, Tappi Iwase, Hirofumi Taniguchi, Mayuko Kageshita & Hiroshi Tamawari
System: PlayStation
Year: 1995

Der Wechsel von der Modul- zur CD-Generation sorgte für einen schlagartigen Anstieg an Speicherplatz, der für ein Spiel zur Verfügung stand. Die meisten Hersteller nutzten ihn für bessere Grafik, vorgerenderte Hintergründe oder aufwändig gestaltet Zwischensequenzen. Demnach verwunderte ein Titel wie Suikoden, der auf den ersten Blick ohne große Abstriche auf einem Super Nintendo oder Mega Drive möglich gewesen wäre. Doch in Wahrheit nutzte Konami die Gunst des Mediums und setzte auf einen instrumentaltechnisch spektakulären Soundtrack.

Zwar gab es zu dem Zeitpunkt bereits das eine oder andere Musikhighlight für PC-Engine CD oder Mega CD, jedoch litten deren Soundtracks unter einer relativ knappen Spieldauer, weil sie sich auf die vom Red Book Audio vordiktierten 78 Minutengrenze beschränkten. Für Suikoden griff der japanische Hersteller zu einem PlayStation-internes Audioformat, mit dem MP3-ähnliche Kompromiereungen und somit ein deutlich umfangreicher Soundtrack möglich sind.

Jeder, der zuvor mit Final Fantasy, Chrono Trigger & Co. aufgewachsen ist, registriert sofort die dramatisch bessere Tonqualität. Hier hören sich alle Instrumente erschreckend real an, zudem die volle Bandbreite der klassischen asiatischen Musikkunst ausgenutzt wird. Das schließt auf der einen Seite ein paar langweilige Stücke ein, aber auf der anderen Seite auch einige unvergessliche Klassiker. Ganz davon abgesehen ist die Bandbreite, mit denen Suikoden eure Emotionen durchwühlt, erstaunlich hoch. So besucht ihr eine zentrale Stadt zweimal: zuerst in ihrem vollem Glanz und gegen Ende in völlig zerstörtem Zustand. In beiden fällen hört ihr die gleiche Musik, nur das sie zuerst sehr klar, sehr prunkvoll und zuletzt dank geschickter Effekthascherei regelrecht geisterhaft klingt.

 

 

Suikoden_CD