OST #65: To the Moon

065-To_the_MoonComposer: Kan Gao
Additional Composer: Laura Shigihara
System: PC
Year: 2011

Als ich das erste Mal den Soundtrack von To the Moon hörte war ich irritiert… und verärgert. Das sollte einer der besten OSTs des Jahrgangs 2011 sein? Allein technisch klang das viel zu billig und einfallslos, weshalb ich es nicht wahrhaben wollte. Also ätzte ich hier und da los, wieso bei den allährlichen Awards überall To the Moon auftauche – und kein Outland, The War of the Worlds oder Crysis 2.

Dann habe ich das Spiel gespielt – und musste so heftig zurückrudern wie nie zuvor.

Kan Gaos To the Moon ist in zweierlei Hinsicht meisterhaft: bei der Story und in der Tat bezüglich der Musik. Sie wird einem schnöden Album, das ihr einmal rauf und runter hört, nicht gerecht, weil die einzelnen Themen dort gleichberechtigt behandelt werden. Im Spiel selbst dominieren hingegen die Klaviersolos, die in vielfältiger Form vorhanden sind und der Atmosphäre einen gigantischen Schub verleihen.

Die Geschichte von To the Moon ist schwerfällig, zuweilen deprimierend und trotz futuristischer Elemente erschreckend real. Doch durch die sensibel gespielte Musik transformiert sie sich zur Poesie. Sie klingt gleichzeitig traurig als auch hoffnungsvoll. Nur das Lied „Everythins’s Alright“, gemeinsam geschirben von Kan Gao und Laura Shigihara, wandelt gefährlich nahe an der Kitschgrenze.

Man spürt bei vielen grandiosen Soundtracks die Liebe und das Herz, mit der sie geschrieben wurden. Aber dem Score von To the Moon merkt man jeder Faser an, wie wichtig und persönlich das Projekt für Kan Gao gewesen sein muss.

 

 

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