OST #73: Super Castlevania IV

073-Super_Castlevania_4Composer: Masanori Adachi & Taro Kudo
System: Super Nintendo
Year: 1991

Noch ein Castlevania: Diesmal ist die legendäre Super-Nintendo-Folge an der Reihe, die von vielen Fans als eine der besten bezeichnet wird – wobei ich gleich warnen möchte, dass ich dies etwas anders sehe. Die Grafik zu bunt und das Leveldesign trotz toller optischer Tricks stellenweise eintönig, bin ich mehr ein Fan der NES-Episoden und der später herrschenden Symphony of the Night-Garde. Nur beim Soundtrack brauchte es nicht lange, bis auch ich die Genialität dahinter erkannte.

Das Super Nintendo war zur damaligen Zeit noch für viele Neuland. Konsolenbesitzer kannten nur den piepsigen NES-Sound oder den dumpfen Klang des Mega Drive. Einzig Amiga-User wussten dank Hülsbeck, Whittaker, Follin & Co., wie sich individuelle Instrumentensamples anhörten. Aber auch dort etablierte sich ein Stil, der sich als „typisch Computermusik“ bezeichnen lässt.

Super Castlevania IV platzte in eine Ära des Umbruchs, in der sich Chiptunes langsam aber sicher realer Musik näherten. Konami ließ sich nicht Lumpen und generierte für den Peitschenträger ein eigenes Instrumentenset. Das klang zwar größtenteils künstlich und sehr synthetisch, strahlt aber eine ungemein authentische Gothic-Atmosphäre aus. Ihr spürt regelrecht die Orgel, die Harfe oder die Flöte.

In Super Castlevania IV hört ihr zudem Feinheiten heraus, die in der Form auf keinem anderem Computer oder Konsole der damaligen Zeit möglich gewesen wären. Auch kompositorisch gehört das Spiel zu den besten Episoden der Serie, gleichwohl mir die eine Melodie zu schräg und atonal rüber kommt. Deshalb empfinde ich den Soundtrack auch nicht als den besten, der je in einem Castlevania zu hören war. Aber er gehört ohne jeden Zweifel in eine universelle Top Five.

 

 

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