OST #76: Hitman – Blood Money

076-Hitman_-_Blood_MoneyComposer: Jesper Kyd
System: PC, Xbox 360, Xbox, PlayStation 2
Year: 2006

Jesper Kyd zeichnete sich für vier Soundtracks der Hitman-Serie verantwortlich und jeder Teil klingt völlig anders. Der erste ist ein Traum eines jeden Synthi-Fan, der zweite wurde per Orchester aufgezeichnet und der dritte wandelt irgendwo zwischen Trance und Ambient. Sie alle werden regelrecht erschlagen von Kyds finalem Hitman-Auftritt, denn für Blood Money hat der Kerl ganz frech die drei grundlegend unterschiedlichen Stile der Vorgänger kombiniert und zu einem grandiosen Gesamtwerk gepresst.

Das Ergebnis sieht wie folgt aus: Während die Instrumentation an die harten Töne aus Contracts erinnert, orientiert sich Kyd bei seinen Kompositionen am Serienerstling und addiert ein paar echte Orchesterelemente inklusive einem waschechten Chor. Die Kombination lässt sich auch gut mit dem bereits vorgestellten Freedom Fighters vergleichen, nur dass in Blood Money mehr Abwechslung und mehr Power steckt. Allein der „Main Title“ ist ein musikalisches Kunstwerk in drei Minuten.

Neben der unvergleichlichen Mischung betrachte ich Blood Money rein kompositorisch als eine der besten Arbeiten von Jesper Kyd. Während sonst seine längeren Musikstücke auf Wiederholungen und Trance-artigen Aufbau vertrauen, stecken hier in solch Tracks wie „Apocalypse“ oder „Vegas“ regelrecht kleine Symphonien, die sich von Minute zu Minute weiterentwickeln.

Zu guter Letzt ist Blood Money für mich der beste Beweis, dass Jesper Kyd ein großer Fan von John Barry sein muss oder sich zumindest unterbewusst stark von der Filmkomponistenlegende inspirieren ließ. Am deutlichsten wird dies in „Secret Invasion“, dessen tiefer, basslastiger sowie phasenweise düsterer Ton direkt aus einem Bond-Film der 1960er Jahre entstammen könnte.

 

 

 

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