Composer: Clint Bajakian
System: PC
Year: 1997

Outlaws war nicht das erste Spiel mit einem klassischen Western-Setting – aber trotzdem fühlte es sich zu seiner Zeit sehr originell und einmalig an. Am Konzept lag es nicht wirklich, denn rein spielerisch betrachtet ist der Ego-Shooter alles andere als innovativ. Weil auch die Grafik keine Bäume ausreißt, kann es eigentlich nur an der Musik liegen. Und in der Tat ist sie der einzige Aspekt, der damals von allen Beobachtern in höchsten Tönen gelobt wurde.

Der Soundtrack von Outlaws fühlt sich an, als ob Clint Bajakian schon immer einen Western vertonen wollte. Er bedient sich nicht einfach stereotypischer Instrumente und Effekte, vom Banjo über die Akustikgitarre bis zur pfeifenden Stimme: Seine Musik erzeugt eine einzigartige Atmosphäre, die sämtliche Nuancen des wilden Western abdecken. Vieles klingt entsprechend wagemutig und heroisch, doch an manchen Stellen bleibt Bajakian sehr ruhig und verzichtet vollständig auf Melodien.

Besonders angetan hat es mir „Anna’s Theme“, das den Schmerz über den Verlust des Protagonisten Ehefrau einfängt. Es steht im Kontrast zum Rest des Soundtracks, der eher euren Mut und euren Sinn nach Rache anspricht. In „Anna’s Theme“ hingegen geht es um Trauer und Emtionen pur, die euch klar macht: Auch wenn ihr Vergeltung übt, so werdet ihr nie wieder so glücklich wie zuvor sein.

Last but not least profitierte Outlaws vom CD-Medium. Die ausgefeilten Kompositionen wären jedenfalls kaum mit irgendwelchem MIDI-Gedudel möglich.