Game #79: Impossible Mission II

079-Impossible_Mission_2Hersteller: Novotrade
Programmed by: Istvan Cseri, Zoltan Toth & Mihaly Kenczler
Composer: Chris Gregg
System: C64
Jahr: 1988

Wisst ihr, was vor der Herrschaft des Internets so toll war? Das man nicht mit so vielen Meinungen konfrontiert wurde, die den eigenen Geschmack madig reden konnten. Impossible Mission II gilt als eine Enttäuschung – zwar eine kleine, jedoch auch nahezu unumstrittene. Der Vorgänger war schließlich originell und gewitzt, während die Fortsetzung in jedweder Hinsicht abbaut. Sogar die Grafik wird von vielen als schlechter bezeichnet, obwohl satte vier Jahr zwischen den beiden Teilen liegen.

Nun war mir das anno 1988 ziemlich egal, denn da kannte ich nur eines: den doch recht euphorischen Testbericht meiner Lieblingszeitschrift, namentlich der Power Play. Angespornt durch die hohe Wertung wurde Impossible Mission II eines meiner ersten Originalspiele, für die ich den Vollpreis hinblätterte (damals stolze 30 Mark!) – gleichwohl ich mich auf die Kassettenversion mit ihren fiesen Ladezeiten beschränkte. Zudem hatte ich zwar das Original gespielt, jedoch war ich zum damaligen Zeitpunkt nicht besonders gut darin. Insofern schien die Wahl etwas seltsam und geschah auch in der Tat aus einer Laune heraus, als das Spiel nämlich einfach so an einer Verkaufswand in der hiesigen Metro hing und ich das Geld über hatte.

Den Kauf habe ich nie bereut und das Spiel selbst wochenlang gezockt, bis ich es geknackt hatte. Das grundlegende Konzept hat sich nicht wirklich geändert: Ihr marschiert von Raum zu Raum und durchsucht allerlei Einrichtungsgegenstände nach Fragmenten eines Codes. Genau genommen gibt es zwei grundverschiedene Code-Arten: Ziffern und Tonbandaufnahmen.

Die Räume sind auf acht unterschiedliche Türmen verteilt, deren Zwischengangtüren sich nur mit den korrekten Code-Ziffern öffnen lassen. In jedem Turm steht zudem ein Safe, der gesprengt werden muss und in dem sich eine der Tonbandaufnahmen verbirgt. Erst wenn ihr alle beisammen habt, könnt ihr Zugang zum finalen Raum erhalten.

Natürlich gibt es da auch ein Problem: Es gibt unzählige Roboter, die euch das Leben erschweren. Manche davon ähneln den Burschen aus dem ersten Teil: Sie bewegen sich frei auf ihrer Plattform und brutzeln euch mit ihrem Laser, sobald sie euch sehen. Neu hingegen sind die Roboter, die alle paar Schritte einen explosiven Sprengkörper auf den Boden ablegen oder euch vor eurer Nase die Fahrstuhlplattform wegschnappen. Andere wiederum bestehen vornehmlich aus einem großen Greifarm, der euch packt und wahlweise gegen die nächste Wand quetscht oder in einen Abgrund schubst.

Zum Glück besitzt ihr unendlich viele Leben, was für ein Spiel aus den 1980er Jahren eine Seltenheit war. Dafür verliert ihr mit jedem Tod etwas Zeit – und ist das Limit von acht Stunden verbraucht, dann müsst ihr von vorne beginnen.

Auch wenn der Vorgänger definitiv ausgefeilter ist und mir Jahre später ebenso mehr Freude bereitet hat, so kann und mag ich den Nachfolger nicht vergessen. Mir gefällt vor allem die Vielschichtigkeit der Roboter und das teilweise sehr vertrackte Design der Räume, das unterm Strich mehr Abwechslung in sich trägt. Impossible Mission II ist keine perfekte Fortsetzung und ehrlich betrachtet schlechter als der Vorgänger. Aber sie ist gut genug um als „würdig“ und „kompetent“ durchzugehen.

 

 

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