Composer: Hidenori Maezawa, Jun Funahashi & Yukie Morimoto
System: Nintendo Entertainment System
Year: 1989

Dieser Soundtrack hätte den Einzug in die Liste allein aufgrund des Aufwands geschafft, der seitens Konami betrieben wurde – was mich gerade dezent wehmütig stimmt, welch grandiose Firma einmal hinter dem Namen steckte.

Die Castlevania-Serie gilt seit dem ersten Teil als ein Garant für grandiose Spielemusik. Während der Erstling echte Pionierarbeit leistete, konnte der zweite zwar Qualitativ jedoch nicht Quantitativ mithalten. In der Hinsicht zeigt Castlevania 3 keine Schwäche und ist mit seinen mehr als zwei Dutzend Themen ähnlich umfangreich wie das Spiel selbst.

Kompositorisch bleibt Konami den Vorgängern treu und setzt erneut auf einen schön-schauriges Ambiente, bei dem ihr trotz aller Chiptune-Einschränkungen die Streicher, das Klavier oder die Orgel regelrecht spürt. Obwohl völlig andere Musiker an Bord sind, gelingt ihnen genau wie ihre Vorgänger eine erstaunlich atmosphärisch Hommage an klassische Werke aus dem Hause Bach oder modernen Musicals á la „Das Phantom der Oper“.

Nun folgt waschechte Trivia, von der nur echte Nintendo- oder Castlevania-Fans Kenntnis haben: Castlevania 3 ist der erste Serienteil, der NICHT für das Famicom Disk System sondern direkt als Modul für das Standard-Famicom entwickelt wurde. Dafür integrierte Konami einen zusätzlichen Soundchip namens VRC6, der drei zusätzliche Stimmen ermöglicht.

Es gibt nur wenige Spiele, die den Chip (oder seinen Nachfolger VRC7) nutzen. Castlevania 3 profitiert von ihnen am meisten: Die Musik klingt viel satter und viel moderner, insbesondere dank der enorm verbesserten Qualität der Drums. Der Gewinn ist umso mehr spürbar, wenn ihr die amerikanische oder europäische Version des Spieles spielt, die für das hiesige Nintendo Entertainment System entwickelt wurde und wo sich Konami den Chip sparte. Dort klingt die Musik zwar immer noch sehr gut, jedoch bei weitem piepsiger und altbackener.

Wer also den Soundtrack von Castlevania 3 in seiner vollen Pracht erleben möchte, der kommt um ein japanisches Famicom nicht herum.