Composer: Paula Ruiz
System: PC
Year: 2014

Ich weiß, ich weiß: Bezüglich des Spieles ist jedwede Überredungskunst umsonst, so heftig umstritten es aufgrund seines unbarmherzigen Schwierigkeitsgrades und seiner schweren Zugänglichkeit ist. Aber muss das auch für die Musik gelten? Die ist in meinen Augen nicht nur über jeden Zweifel erhaben, sondern der Grund, warum diejenigen, die NICHT aufgaben, es immer weiter probierten.

Hört euch allein den Titel gebenden Track „Gods Will Be Watching“ an: Es ist sensationell, wie Paula Ruiz die äußerst düstere Thematik einer Crew, die auf einem fremden Planeten gestrandet und um das nackte Überleben kämpft, mit einer motivierenden wie scheinbar bis ins unendlich aufsteigende Symphonie kombiniert. Man spürt in jeder Note die Verzweiflung und die Schwere, diese „unmenschliche“ Hürde zu packen. Das ganze Stück ist wie ein Sinnbild eines Kilometer hohen Berges, den ihr erklimmen müsst – und Ruiz peitscht euch, nicht zu stoppen und nicht aufzugeben.

Oder wie wäre es mit “Legend“, das euch während des brutal schweren Wüstentrips begleitet? Die ersten drei bis vier Minuten vernehmt ihr nicht mehr als ein monotones Geklimpere aus Gitarre und 1980er Jahre Synthi. Ihr sehnt euch nach Wasser, nach einer Pause, nach einem Licht in eurer verzweifelten Situation, in der kein Happy-End in Reichweite zu sein vermag. Wie ein müder Wanderer, der sich kurz vor dem Verdursten am liebsten in eine Ecke verkriechen und einfach nur sterben möchte, gebt ihr jedwede Hoffnung auf. Und dann, als bereits die Sicht vor euren Augen verschwimmt, da packt er euch: der Überlebenswille.

Nicht aufgeben… einfach weiter gehen… nicht zurück blicken… die letzte Reserve heraus kitzeln… und im Getöse eines unglaublich intensiven wie wahnsinnig motivierenden E-Gitarrensolos stolziert ihr Meter für Meter weiter. Dieses Solo IST definitiv der Grund, warum ich die Kraft besaß und Gods Will Be Watching durchgespielt habe. Und allein dafür gebührt Paula Ruiz ein Ehrenplatz.