OST #89: Okami

089-OkamiComposer: Masami Ueda, Hiroshi Yamaguchi, Rei Kondoh, Akari Groves & Hiroyuki Hamada
System: PlayStation 2
Year: 2006

Klotzen anstatt kleckern: Das offizielle Soundtrack-Album von Okami umfasst fünf CDs, von denen vier bis an den Rand vollbepackt mit Musik aus dem Spiel sind und eine aus kurzen Jingles sowie Trailerstücken besteht. Und auch wenn ich bezüglich der Gesamtqualität nicht ganz so begeistert bin wie viele andere Videospielmusikliebhaber, so kann ich nicht die Gewalt, die Kraft und die Liebe leugnen, die in diesem Score stecken.

Der Stil zollt der traditionellen japanischen Musik ihren allertiefsten Respekt ab. Von den Instrumenten bis zu den Kompositionen klingt Okami genau so, wie man sich das Land der untergehenden Sonne in seiner puren Romantik vorstellt. Sie hilft passend zur verboten schönen Grafik, die trotz 3D-Technologie wie gemalt ausschaut, dass ihr euch sofort in die detaillierte Welt des Spieles verliebt.

Der Hauptgrund, warum ich nicht völlig ausflippe vor Begeisterung: Mir scheint es als ob bei der Produktion die Quantität über der Qualität stand. Natürlich klingt das aufgrund der Größe des Scores zunächst unfair. Doch manchmal ist weniger eben mehr, weil ich mir das Gegebene besser einprägen kann. Genau in diesem Punkt liegt mein „Problemchen“ mit Okami begraben: Es ist wuchtig, es ist klassisch, es ist technisch ein Brett – aber es fällt mir schwer, mich an etwas Konkretes zu erinnern.

Um genau zu sein hatte ich den Score direkt nach dem Spielen von Okami überhaupt nicht auf dem Schirm. Erst durch das immer wiederkehrende Lob anderer Spielmusikenthusiasten gab ich ihm in Form des Albums eine zweite Chance, woraufhin mir durchaus einige grandiose Highlights auffielen (allen voran das erste von mir verlinkte YouTube-Beispiel, das die traditionelle Thematik geschickt mit subtilen Synthesizer-Effekten verfeinert). Aber ich bleibe dabei: Der Soundtrack von Okami wäre vielleicht noch besser, wenn er „weniger“ wäre.

 

 

 

Okami_[#2]