Composer: Jeremy Soule
System: PC
Year: 2012

Fünf Jahre lang machte ich mir sorgen, dass Jeremy Soules Zeit vorbei sei. Nach dem Doppelpack Guild Wars und The Elder Scrolls: Oblivion kam jedenfalls nicht viel und schon gar nichts aufregendes. Soule plätscherte gelangweilt von einem Projekt zum nächsten und komponierte vergleichsweise kurze wie austauschbare Scores, die mit den stundenlangen Werken der Konkurrenz nicht wirklich mithalten konnte.

Und dann haut Soule urplötzlich innerhalb von zwölf Monaten mit The Elder Scrolls: Skyrim und Guild Wars 2 die jeweiligen Nachfolger der oben genannten Hits raus, für die er mal so nebenbei Musik in der Länge von drei bis vier Audio-CDs schrieb – pro Spiel, wohlgemerkt!

Skyrim ist zwar eigentlich ein eigenes Thema, jedoch muss ich es bezüglich Guild Wars 2 zumindest anschneiden. Beide Scores sind typisch Soule und doch grundlegend unterschiedlich. Während die Elder Scrolls-Saga von Mal zu Mal verträumter klingt und maßgeblich mit ihrem ruhigen Ton zur Versinkung in eine andere, „bessere“ Welt beiträgt, ist die MMORPG-Saga vor allem ein Kind des Kampfes und des Heldentums.

Mein Favorit unter den 78 Tracks ist eindeutig: „The Vigil Goes to War“ ist eine Hymne, mit der ich ewig und drei Tage in die Schlacht ziehen könnte. Aber auch „The Seraph“, „Logan’s Journey“ oder „Battle of the Vanguard“ vermitteln dieses glorreiche Gefühl, Teil etwas ganz Besonderem zu sein – in einem MMORPG…