Game #109: Assassin’s Creed 2

109-Assassin's_Creed_2Hersteller: Ubisoft
Creative Director: Patrice Désilets
Composer: Jesper Kyd
System: Xbox 360, PlayStation 3
Jahr: 2009

Ich und Assassin’s Creed – eine immer währende Hass-Liebe. Was hab ich bei meiner Kritik über den ersten Teil geflucht über dieses „Kunststück“, ein abwechslungsreiches Spiel abwechslungsarm zu gestalten. Es war ein Lehrstück dafür, warum das Wörtchen Leveldesign so verdammt wichtig für ein grandioses Game ist – eben weil der Titel in allen Disziplinen nach den Sternen griff und nur in dieser einen aufgrund seiner bemerkenswert starren Missionsstruktur brutal versagte.

Es war in einer Zeit, in der ich noch mit Fans wie PR-Managern über meine Meinung diskutieren konnte, ohne dabei wahnsinnig zu werden. Zudem sollte ich Recht behalten: Denn zwei Jahre danach bewies Assassin’s Creed 2 auf bemerkenswerte Weise, wie bereits der Vorgänger hätte aussehen müssen. Und, plopp, evaluierte das Sequel zu einem meiner absoluten Lieblingstitel des Jahrgangs 2009 – woran zugegebenermaßen ein ganz bestimmter Däne die Hauptschuld trägt.

Die Geschichte ist interessanter, Hauptcharakter Ezio Auditore dramatisch sympathischer als der langweilige Altair und das Szenario von Florenz bis Venedig einfach atemberaubend schön. Obwohl seither Jahr für Jahr ein neues Assassin’s Creed erscheint und die Serie einen gesunden wie schleichenden technologischen Entwicklungsprozess durchmacht, war ich beim Aufzeichnen meines YouTube-Videos überrascht über die erstaunlich gut gealterte Grafik – was eben an der Kulisse liegen dürfte.

Doch natürlich ist es das Missions- und Leveldesign, das einen enormen Satz nach vorne macht und Assassin’s Creed 2 als einzige Episode der gesamten Serie in die All-Time-Classic-Ecke rückt. Der Abwechslungsreichtum ist für ein Mainstreamspiel ungemein hoch und schlägt selbst moderne Folgen. Hier müsst ihr nicht nur schleichen und heimlich meucheln, sondern auch verfolgen, aktiv kämpfen und vor allem ganz viel klettern. Das Herumkraxeln in riesigen Kathedralen oder ausschweifenden Höhlensystemen erinnert an das alten Tomb Raider und ist ein Spaß, den ich in der modernen Spiellandschaft schmerzlich vermisse.

Assassin’s Creed 2 hat mich jedenfalls so sehr motiviert, dass ich freiwillig sämtliche Nebenmissionen absolviert und für eine von mir verfasste Online-Lösung in Textform erklärt habe. So etwas passiert bei mir wirklich nur alle Jubeljahre, weil ich ansonsten aufgrund meiner vielschichtigen Zockerei streng in Richtung Ziel schiele und solch Sammelwahn rein der Vollständigkeit halber vermeide.

Ach ja, und der Däne… tja: Ihr ahnt es bereits – was den Mann anbelangt kann ich heute nicht ins Detail gehen. Dazu müsst ihr euch etwas gedulden… bis Anfang April, um genau zu sein.

 

 

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