Game #110: Super Time Force

110-Super_Time_ForceHersteller: Capybara Games
Creative Director: Kris Piotrowski
Composer: Jason DeGroot
System: Xbox One, Xbox 360, PC
Jahr: 2014

Gestern ein universell anerkannter Megahit, heute ein nur von einer einzigen Person auf der ganzen, weiten Welt geliebtes Spiel – man soll mir bitte nicht vorwerfen, diese Liste sei berechenbar.

Super Time Force gehört zu den seltenen Fällen, in denen ich völlig unvoreingenommen und ohne jegliche Vorberichterstattung oder bereits verfasste Reviews gestolpert bin. Das einzige, was mir im Vorfeld bekannt war, waren einige Screenshots, die ein altmodisches Run’n’Gun in feinster Pixelgrafik versprachen . Das bekam ich auch – und noch viel mehr.

Doctor Repeatski hat sich einen der größten Wünsche der Menschheitsgeschichte erfüllt und eine Zeitmaschine gebaut. Nur Sekunden nach seinem Jubel liegt die Welt urplötzlich in Schutt und Asche – sprich: Irgendjemand muss in irgendeiner Form Missbrauch mit dem Gerät betreiben, weshalb alles im Chaos versinkt. Doch zum Glück taucht kurz darauf General Repeatski auf: Das zukünftige Abbild des Doktors hat umgesattelt und leitet die Super Time Force, eine auf Zeitreisen spezialisierte Militäreinheit. Mit ihr möchte Repeatski der Katastrophe auf den Grund gehen und sie freilich verhindern. Frei nach dem Motto: Zeitreisen mit Zeitreisen bekämpfen.

Der aberwitzige Plot ist nicht nur Mittel zum Zweck sondern ein integraler Bestandteil des Spielkonzepts. Anfangs stehen euch gerade mal drei Soldaten zur Verfügung, die allein gegen die fette Gegnerarmee, die fiesen Endbosse und das extrem knapp bemessene Zeitlimit keine Chance hätten. Doch zum Glück hat Repeatski seine Zeitmaschine derart optimiert, weshalb ihr jederzeit die Uhr für ein paar Sekunden zurückdrehen könnt. Des Weiteren passiert es ganz automatisch, wenn eure aktive Spielfigur stirbt.

Jetzt kommt der Clou: Ihr spult nicht einfach zurück in die Vergangenheit, sondern erzeugt praktisch einen Klon von euch selbst. Den einen steuert ihr aktiv und der der andere agiert genau auf die Art und Weise, wie ihr ihn zuvor gesteuert habt. Und nun stellt euch vor, ihr macht das ein bis zwei Dutzend mal: Dann steht euch eben doch eine kleine Armee zur Verfügung, die des Endgegners Lebensenergie mit jeder neuen Kopie schneller gen Null dezimiert.

Den größten Kritikpunkt, den ich bezüglich Super Time Force zu hören bekam, bezog sich auf den Schwierigkeitsgrad: Das Spiel sei zu hektisch, zu unübersichtlich und letztlich zu schwer. Dem muss ich vehement widersprechen, denn sobald ihr das Zeitreisefeature aktiviert, friert die Action ein und ihr könnt in aller Ruhe zwischen Vergangenheit und Gegenwart spulen. Eine bessere Form der Analyse geht nicht – und wenn ich dem Titel etwas vorwerfen würde, dann dass es dadurch eine Spur zu einfach ist.

 

 

Super_Time_Force