Game #117: Doom 2

117-Doom-2Hersteller: id-Software
Level / Scenario Design: Sandy Petersen
Programming: John Carmack, John Romero & Dave Taylor
Composer. Robert Prince
System: PC
Jahr: 1994

Fortsetzungsalarm: Doom 2 ist ein 08/15-Sequel durch und durch, das zu seiner Zeit mehr enttäuschende als euphorische Stimmen hervorbrachte. Auch meine Freude war dezent Verhalten: Nur eine neue Waffe? Eine schlechtere Art Direction? Der Schwierigkeitsgrad zu hoch angesetzt? Nach dem Kracher, der sich Doom nannte, hatte auch ich imehr erwartet.

Ihr könnt es euch sicherlich denken: Die Enttäuschung wich alsbald, denn ansonsten würde Doom 2 hier keine Erwähnung finden. Zwar besteht ein Großteil der Faszination aus der Wiederholung bereits errungener Leistungen, doch darüber hinaus gelingt id-Software erneut ein fantastisches Leveldesign, dessen verwinkelten Gänge und deren geschickt arrangierte Gegner die Konkurrenz von damals im Regen stehen lässt.

Es mag nur eine neue Waffe geben, die aber schnell zu meinem persönlichen Liebling evaluierte. Die Handhabung der doppelläufigen Schrotflinte ist sagenhaft und sorgt für eine noch dichtere Atmosphäre, in der ihr euch perfekt wie der einsame Marine gegen eine Armada von Dämonen fühlt. Die Laune mit dem Teil im Anschlag durch die Gegend zu flitzen und einen gezielten Treffer nach dem anderen zu landen ist schlicht genial.

Der hohe Schwierigkeitsgrad ist ebenfalls verschmerzbar, wenn man Doom 2 als ein für die Fans konzipierten Nachfolger betrachtet. Dann fängt das Spiel nämlich dort an, wo Doom 1 aufhört. Zudem gefallen mir die neuen Gegner richtig gut, allen voran der Lenkraketen verschießende Revenant. id-Software blieb seiner damaligen Agenda treu und beschränkt sich auf frische Monstersorten, die sich klar von ihren Kollegen unterscheiden anstatt einfach „größer“, „schneller“ oder „stärker“ sind.

Am Ende bleibt nur die Ernüchterung bezüglich der Grafik, deren Texturen mir etwas zu sehr auf rote und braune Farbtöne setzt und stellenweise maschig wirkt. Allerdings gehörte der Vorgänger in der Hinsicht lange Zeit als die Referenz überhaupt, weshalb ein leichter Abfall kaum zu vermeiden war.

Dafür sollte Doom 2 insgeheim mein Multiplayer-Favorit der Serie werden, erneut dank der doppelläufigen Schrotflinten. Ich kann mich jedenfalls gut daran erinnern, dass ich mit Freunden tagelang durch die Einstiegsmap geflitzt bin und wir gegenseitig die Köpfe weg gepustet haben. Amokläufer ist übrigens keiner von uns geworden – seltsam, oder?

 

 

Doom_2