Composer: Gustaf Grefberg
System: Xbox 360
Year: 2013

Gustaf Grefbergs Künste sind mir erst recht spät über den Weg gelaufen. Der gebürtige Schwede begann seine Karriere als Demomusiker und machte Mitte der 1990er Jahre die Amiga-Szene unter dem Pseudonym Lizardking unsicher. Sein Stil passte sehr gut zur MOD-Technologie des Computers und war geprägt von Synthi-Pop, Electronic sowie Trance. Gut eine Dekade später versuchte er sich erstmals als Spielekomponist und heuerte beim heimischen Entwickler Starbreeze Studios an. Dort ist er bis heute an sämtlichen Projekten beteiligt und in den meisten Fällen der alleinige Komponist.

Während Enclave, The Darkness oder Chronicles of Riddick eher düster, bedrohlich oder actionlastig klingen, fällt Brothers: A Tale of Two Sons völlig aus dem Rahmen. Bereits das Hauptthema erzeugt anstatt Hans-Zimmer-Bombast eine ungewöhnlich traurige und schwermütige Stimmung, vornehmlich getragen durch das langsame Cello und Emma Sunbrings geradezu schreiender Gesangsstimme.

Überhaupt: diese Stimme! Sie gehört eigentlich aufgrund ihrer schrillen Art genau zu denjenigen, mit denen man mich eigentlich davon jagen kann. Aber obwohl Grefberg die gute Frau bis zum Anschlag trällern lässt, funktioniert sie aufgrund des passenden Umfeldes. Im Kontext zum symphonischen Orchester wirkt die Stimme zu keinem Zeitpunkt nervtötend, sondern aufbauend und niederschmetternd zugleich. Und wer Brothers: A tale of Two Sons gespielt hat, der weiß auch, warum dem so sein muss…

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

Brothers: A Tale of Two Sons – Official Soundtrack