Game #122: The Incredible Machine

122-The_Incredible_MachineHersteller: Dynamix
Producer: Jeffrey Tunnell
Design: Kevin Ryan & Jeffrey Tunnell
Composer: Christopher Stevens
System: Macintosh / PC
Jahr: 1992 / 1993

Während es in den 1980er Jahren nur so vor WIRKLICH neuen Spielideen wimmelte und ab 2000 einzig Portal mit dem Schwall an Originalität mithalten konnte, schwebten die 1990er Jahre im Limbo zwischen „Es gibt noch Neues!“ und „Alles schon mal dagewesen.“. The Incredible Machine ist ein ganz klarer Fall für erstere Kategorie und wurde zurecht für seine Einzigartigkeit gefeiert.

Eine Geschichte gibt es nicht, aber dafür massig Puzzles. Jedes davon ist mit einem individuellen Ziel ausgestattet: Einmal soll ein Ball in einen Korb fallen, anderswo gilt es eine Kerze anzuzünden. Euch steht eine glatte, zweidimensionale Spielfläche zur Verfügung, die bereits teilweise mit diversen Utensilien bestückt ist. Eure Aufgabe besteht darin mit weiteren Werkzeugen, die euch in begrenzter Stückzahl zur Verfügung stehen, eine Art Maschine zu bauen, die das gewünschte Ziel erfüllt.

Ich bleibe beim simplen Beispiel mit dem Ball und dem Korb, für das ihr entweder eine Schräge, die den Ball dank Schwerkraft in den Korb kullern lässt, oder ein Förderband benötigt. Ist letzteres vorhanden, dann muss noch ein mechanischer Generator mitsamt Maus zwecks Antrieb her. Der wiederum benötigt zur Aktivierung einen Schubser, zudem auch noch die Verkabelung zwischen den Objekten stimmen muss.

Im Prinzip ist The Incredible Machine der beste Beweis dafür, dass Physik Spaß machen kann. Die Maschinen funktionieren allesamt nach dem Prinzip „Aktion erzeugt Reaktion“ und erinnern an Experimente aus der Schulzeit. Nur sind die Möglichkeiten hier vielschichtiger und die Ergebnisse spannender.

Die Grafik simpel, aber charmant. Ähnliches gilt für den Soundtrack, der zwar keine Preise verdient, aber mit seinen Funk-, Jazz- und Country-Einlagen für eine ungewohnte Stimmung im Denkspielgenre sorgt. Zu guter Letzt trägt die Steuerung viel dazu bei, warum The Incredible Machine so toll ist. Das Nehmen und Platzieren der Utensilien geht kinderleicht von der Hand, genau wie die Verkabelung. Mit wenigen Mausklicks zieht ihr Schrägen in die Länge oder spiegelt Objekte. Das Point’n’Click-System ist bis heute bei sämtlichen Nachfolgern sowie Nachahmern (allen voran die gelungen Crazy Machines-Serie) nahezu unverändert geblieben und war somit seiner Zeit weit voraus.

 

 

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