OST #129: Outland

129-OutlandComposer: Ari Pulkkinen
System: Xbox 360
Year: 2011

Es gibt jedes Jahr mindestens einen Soundtrack, in den ich mich regelrecht „verliebe“ und bei dem es kaum ein anderer nachvollziehen kann. Das gestern genannte Tomb Raider Underworld ist genau so ein gutes Beispiel wie das heutige Outland. Interessanterweise hat mich Ari Pulkkinen mit keinem anderen seiner Werke (also weder Trine, noch Super Stardust und erst recht nicht Angry Birds) ähnlich mitreißen können, obwohl diese allesamt deutlich bekannter sind.

Outland geizt mit Melodien und durchbricht ähnlich wie Akira Yamaokas Silent Hill die Grenze zwischen Musik sowie Effekte. Aber im Gegensatz zum Japaner nutzt der Finne das Stilmittel um mich zu verzaubern anstatt zu verängstigen. „Welcome To The Jungle“ ist ein schönes Beispiel: Das Stück läuft fast drei Minuten lang und besteht größtenteils aus Dschungelgeräuschen beziehungsweise diversen Tierlauten. Die Instrumente spielen nur ganz zaghaft sowie leise im Hintergrund und meist auch nur ein oder zwei Noten unmittelbar hintereinander. Doch dafür entführt euch die geisterhaft klingende Panflöte, die alle halbe Minute zu hören ist, durch ihren stetig wiederholenden Weckruf in die bunte Welt von Outland.

Die anderen Musikstücke spielen weniger mit Effekten und sind ganz klar auf Ambient ausgelegt. Erneut steckt rein kompositorisch betrachtet nicht viel dahinter, aber Pulkkinen trifft genau den richtigen Ton. Sein Klangteppich ist sinnlich, fremdartig und im besten Falle sogar hypnotisch.

Sobald ihr einen der Endgegner erreicht, schlägt die Stimmung brutal um: Der beschauliche Hintergrund weicht einem hektischen und Adrenalin treibenden Actionthema, das mit himmelweitem Abstand das beste ist, was Pulkinnen jemals erreicht hat. Hier stimmt wirklich alles: Die Instrumentation ist abwechslungsreich wie eindringlich, die Melodie besitzt Ohrwurmqualität und die Tonabmischung ist ein Traum. Zudem variiert die Musik ganz leicht von Boss zu Boss, so dass sie einerseits stets vertraut klingt und andererseits den kleinen, aber feinen Unterschied von einem Kampf zum nächsten ausmacht.

Es ist schade, dass Outland ausgerechnet in dem Jahr erschienen ist, in dem der beste amerikanische Komponist sein ultimatives Meisterwerk aus dem Hut zauberte und die gesammelte Konkurrenz deklassierte. Ansonsten wäre Pulkinnens „The Golem/The Winged Serpent/The Sisters“ die beste Komposition 2011.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

OUTLAND Original Soundtrack

 

 

Outland