OST #141: Deadly Tide

141-Deadly-TideComposer: Mark Stratford
System: PC
Year: 1996

In den 1990er Jahre gab es dank des Siegeszugs der CD-Rom einige „One-Hit-Wonder“: Komponisten, die aus dem Nichts auftauchten, grenzgeniale Spielemusik auf die Beine stellten und genauso plötzlich wieder von der Bildfläche verschwanden. Spencer Nilsen dürfte zwar das traurigste Beispiel für dieses Phänomen sein, doch Mark Stratford lauert dicht dahinter.

Stratford hat laut Mobygames drei Spiele vertont: Motocross Madness, The Hive und Deadly Tide. Ersteres ist eine Ausnahme unter den Ausnahmen und besteht aus bemerkenswert uninspiriertem Rock. Die anderen beiden Spiele hingegen waren ihrer Zeit weit voraus und gehören bis heute zum besten, was die Kunst des synthetischen Orchesters hervor gebracht hat.

Deadly Tide ist ein solider FMV-Shooter in einer hübschen Unterwasserkulisse und einem wahrlich Hollywood’esken Score. Hier geht es nicht ums Hirn, sondern um Bombast. Den zelebriert Stratford vortrefflich mit lauten, heroischen Symphonien, in denen die üblichen Verdächtigen von den Streichern bis zum Schlagzeuger ihren Platz und ihre Präsenz finden. Vom Stil her erinnert die Musik mal an Jamers Horner und ganz oft an Hans Zimmer. Es fehlt ihr zwar ein Stückchen Abwechslung, aber langweilig oder uninspiriert klingt Stratford zu keinem Zeitpunkt.

Bleibt also nur der eine Haken zu klären, der eine höhere Platzierung verhindert. Aber über den kann ich erst in ein paar Wochen reden…

 

 

Deadly_Tide_[PC_CD]