Game #148: The Last of Us

148-The-Last-of-UsHersteller: Naughty Dog
Game Director: Bruce Straley
Creative Director: Neil Druckman
Composer: Gustavo Santaolalla
Additional Music by: Jonathan Mayer, Anthony Caruso, Joel Yarger, Andrew Buresh, Matt Levine & Monty Mudd
System: PlayStation 3
Jahr: 2013

Ich gehöre zu den kritischen Stimmen, die sagen: So gut war The Last of Us nun auch nicht. Es ist insgeheim ein sehr schönes Beispiel dafür, was ich mit meinem stoischen „Die Story ist nicht alles!“-Mantra meine. The Last of Us vertraut zu sehr der Erzählung eines postapokalyptischen Traumas anstatt dem Zelebrieren eines durch und durch grandiosen Spieles. Klar: Die Kämpfe sind packend, die Spielwelt sieht atemberaubend gut aus und die Steuerung gibt keinen Anlass zur Klage. Doch abwechslungsreich sieht anders aus.

Dies beiseite geräumt muss ich natürlich eingestehen: The Last of Us ist groß. Ein Platz innerhalb meiner persönlichen Top 365 ist allein durch das spielbare Intro gegeben, dem vielleicht besten aller Zeiten. Nicht minder brillant ist das Ende, das einen perfekten Bogen zum Anfang spannt und die Geschichte zu einer der seltenen „Runder geht es kaum“-Vorzeigebeispiele macht.

Umso beeindruckender, dass Naughty Dog solch eine Erzählkunst in der ausgelutschten Welt der Seuchen, Zombies & Infizierten gelingt. Ich sage bei solchen Spielen immer wieder: Wieso mich da groß anstrengend, wenn eh alles im Arsch ist? The Last of Us antwortet mit einer meisterhaften Umsetzung und einem fabelhaften Charakterdesign.

In einem zwei Jahre alten Blogeintrag schrieb ich über The Last of Us: Ich habe noch nie ein so gutes Spiel gespielt, mit dem ich so wenig Spaß hatte.“. Zu dieser Aussage stehe ich nach wie vor: Das Geschehen ist stellenweise so deprimierend und beklemmend glaubwürdig, dass mir der Spielfreude im Halse stecken bleibt. Ansonsten ärgert mich noch die Passivität, die mir in manchen Szenen aufgezwungen wird (ich sag nur „Autounfall“) und weshalb ich Naughty Dogs Uncharted 2 als das bessere Werk bezeichne.

Aber ich meckere ja schon wieder – und das obwohl es in meiner Liste der persönlich liebsten Lieblingspiele auftaucht! Ich möchte wahrlich nicht vermissen, was mir The Last of Us gegeben hat – vor allem Atmosphäre, Emotionen und ein sagenhafter Soundtrack von Gustavo Santaolalla. Ich wünschte nur, dass es kürzer und straffer wäre. Dann wäre es auch aus meiner engstirnigen Sicht eines dieser seltenen „perfekten“ Spiele.

 

 

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