Game #149: Monument Valley

149-Monument-ValleyHersteller: Ustwo studio Ltd.
Director: Neil McFarland
Lead Designer: Ken Wong
Composers: Stafford Bawler & Joseph X. Burke
Additional Composer: Grigori
System: iOS, Android
Jahr: 2014

Monument Valley repräsentiert die Art von Indiespielen, bei denen man gleich auf den ersten Blick weiß: Das MUSS einfach genial sein. Und in der Tat ist es das auch, weshalb es sich zu meinem bislang liebsten Tablet/Smartphone-Titel überhaupt gemausert hat.

Die Idee ist simpel: Ihr steuert ein kleines Männchen durch mehrere Bilder, die isometrisch dargestellt werden. Per Antippen bestimmt ihr, wohin das Männchen als Nächstes marschiert. Einzige Bedingung: Es muss freilich ein nahtloser Weg zum gewünschten Ziel vorhanden sein. Das ist aber nicht immer der Fall, weshalb ihr bestimmte Plattformen manipulieren könnt – beispielsweise verschieben oder drehen.

Die isometrische Ansicht ist nicht nur optisch reizvoll, sondern grundlegend wichtig für das clevere Spielkonzept. Eigentlich sind dreidimensionale Landschaften auf einem zweidimensionalen Bildschirm immer problematisch, weil man nie mit 100%-iger Sicherheit sagen kann: Liegt die Plattform jetzt auf gleicher Höhe oder versetzt unter einem? Und genau diese „Krux“ macht sich Monument Valley zu Nutze, in dem es einfach sagt: Wenn es so ausschaut, als ob zwei Wege miteinander verbunden sind, dann ist es auch möglich sie zu passieren.

Kurz: Ihr könnt eine Plattform, die ganz klar über einer anderen schwebt, um 90 Grad zur Seite drehen und so eine optische Verbindung zwischen den beiden herstellen. Diese kann euer Männchen entgegen aller physikalischen Grundlagen nutzen und somit höhere oder tiefere Ebenen erreichen ohne Treppen, Aufzüge oder dergleichen zu benutzen.

Im späteren Spielverlauf ändert sich nicht viel am Konzept, aber dafür umso mehr im Detail. Über Schrägen und Kurven wechselt ihr mühelos vom Boden zur Wand oder gar zur Decke. Patrouillierende Gegner müssen ebenfalls mittels diverser optischer Tricks ausgesperrt werden. Große, längliche Statuen dienen als zusätzliches Bewegungsmittel, mit denen ihr euer Männchen ebenso von A nach B bugsiert.

Gegen Ende verändert sich teilweise gar der gesamte Levelaufbau, nur weil ihr zaghaft an einem Rädchen gedreht habt. Trotzdem ist Monument Valley eher einen Tacken zu leicht als zu schwer, was auch mein einziger Kritikpunkt an diesem künstlerisch wertvollen Denkspiel ist. Selbst das im gleichen Jahr veröffentlichte Addon Forgotten Shores dient mehr der Entspannung als knackigem Rätselspaß.

Die Musik mag allenfalls begleitend sein, aber allein die Kulisse sieht faszinierend ohne Ende aus. Speziell wer ein Faible für optische Täuschungen hat, bunte Pastellfarben bevorzugt und komplexe Bauten bestehend aus schlichten Blöcken mag, der muss Monument Valley einfach mögen. Zu guter Letzt ist es ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie eine perfekte Touchscreensteuerung auszusehen hat. Egal ob tippen, schieben oder drehen: Sämtliche Mechanismen funktionieren einwandfrei und sind kinderleicht zu verstehen.

 

Monument_Valley