Game #154: Bounty Bob Strikes Back!

154-Bounty_Bob_Strikes_BackHersteller: Big Five Software
Programmed by: Bill Hogue
Music by: Jeff Zinn
System: Atari 400/800 / C64
Jahr: 1984 / 1985

Nach einem alten Rennspiel folgt ein altes Jump’n’Run: Bounty Bob Strikes Back! ist der Nachfolger zu Miner 2049er, einem der beliebtesten Spiele aus dem Jahre 1982. Während mir dieses erstaunlich wenig zusagte, war ich von Anfang an ein großer Fan des Sequels. Zwar hatte sich am Spielprinzip nichts geändert, doch die ganze Aufmachung und der für die damalige Zeit große Umfang sorgten für jede Menge Freude.

Worum es geht: Ihr steuert eine Spielfigur durch 25 Bilder, die mit zahlreichen Plattformen bestückt sind. Sobald ihr über eine solche marschiert, wird sie eingefärbt. Erst wenn ihr alle Plattformen abgegrast habt, geht es mit dem nächsten Bild weiter.

Zusätzliche Elemente verkomplizieren eure Aufgabe. Während anfangs die Plattformen mit Leitern verbunden sind, auf denen ihr euch nach Belieben rauf oder runter bewegen könnt, müsst ihr später mit automatisierten Fahrstühlen und wirr angeordneten Rutschen auskommen. Zudem laufen überall kleine, mutierte Monster herum, die ihr nur dann berühren dürft, wenn ihr just zuvor eines der herumliegenden Objekte eingesammelt habt.

Doch euer eigentliches Problem ist die Sprungsteuerung: Seid ihr einmal nach vorne gehüpft, dann gibt es kein zurück mehr – Kurskorrekturen sind praktisch unmöglich. Allerdings könnt ihr zumindest die Distanz abhängig davon bestimmen, wann ihr nach Betätigung des Sprungknopfs den Joystick zur Seite drückt. Das System war und ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber mit etwas Übung einwandfrei.

Wie bereits angedeutet sind 25 Bilder für ein Spiel aus dem Jahre 1984 recht viel, zudem der Vorgänger nicht einmal halb so viel besaß. Regelrecht faszinierend ist der Titelbildschirm: Der besteht aus einer blauen Tafel mit schwarzen Platzhaltern, die von acht Vögeln mit Buchstaben gefüllt werden und so die Namen der Programmierer und der Grafiker preisgeben. Allein die Dynamik dahinter ist herrlich anzusehen.

Ähnlich verspielt ist die Hi-Score-Maschine, in der ihr zwei kleine Schneeschieber auf einer Art Gerüst steuert. Dort sind sämtliche Buchstaben des Alphabets abgelegt, die ihr mit den Schiebern auf ein Förderband schubst und somit euren Namen eintragt. Obendrauf wird dieser dann ebenfalls von den Vögeln in die Hi-Score-Liste eingesetzt. Erneut ist die Dynamik hinter der Animation faszinierend, weil obendrein die „alten“ Namen, deren Punktzahlen ihr getoppt habt, Buchstabe für Buchstabe nach unten getragen werden.

Bounty Bob Strikes Back! ist jedenfalls ein schöner Beweis dafür, dass eine charmante Grafik weniger von fotorealistischen Darstellung lebt und mehr von liebevoll gemachten Animationen profitiert.

 

 

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