Hersteller: Namco
Program: Yoichi Hayashi, Keiici Naito & Hiroshi Yoshida
Composer: Shinji Hosoe, Ayako Saso & Nobuyoshi Sano
System: Arcade / PlayStation
Jahr: 1993 / 1994

Könnt ihr euch noch an die Zeiten erinnern, in denen eine neue Konsole von vorneherein klar machte: Das geht nicht auf der alten Hardware? Ridge Racer hieß das Totschlagargument für die PlayStation. Nicht falsch verstehen: Davor waren wir schon mit wirklich guten Spielen verwöhnt, dank Mega Drive, dank Super Nintendo, dank Amiga. Doch mit Ridge Racer brach ein neues Zeitalter an, das vielleicht nicht ganz so gut gealtert ist, aber trotzdem unglaublich wichtig für den Fortbestand der Videospiele war.

Vorbei die Zeiten, in denen 3D-Rennspiele aus komplizierten Techniktricks, gezeichnetem Pappmasche oder monochromer Farbwahl bestand: Mit Ridge Racer düsten wir erstmals über einen kunterbunten und zugleich rasend schnellen Kurs, der ordentlich durch die pumpende Technomusik angetrieben wird – und zwar in den eigenen vier Wänden!

Ridge Racer läutete nämlich die Totenglocken für die Spielhallenautomaten, denn plötzlich konnten Konsole mit den riesigen Maschinen mithalten. Zuvor hätte nie und nimmer jemand daran gedacht, solch eine megageile Grafik über den heimischen Bildschirm flimmern zu sehen – und plötzlich ging es dann doch. Wozu also noch Münze um Münze in einen großen Kasten versenken? Für das Lenkrad? Selbst das gab es etwas später als Zusatzperipherie für die PlayStation…

Natürlich ist dieser eine, heftige Nachteil nicht schön zu reden: Nur ein Kurs in drei verschiedenen Variationen ist sehr mager, selbst für 1994. Doch umso mehr wollte man diese eine Strecke spielen und fahren und zocken und düsen und freuen und lachen und überhaupt. Die leichte Steuerung und das äußerst spaßige Driftverhalten machten Ridge Racer bestimmt nicht realistisch, jedoch trauten sich so auch die Genre-Außenseiter vor die PlayStation.

Ergo sum: Einen besseren Einstandstitel hätte sich Sony kaum wünschen können.