OST #160: Ecco – Defender of the Future

160-Ecco_Defender_of_the_FutureComposer: Tim Follin
Additional Music: Attila Heger
System: Dreamcast
Year: 2000

Tim Follin: Für mich der größte Komponist der 8- und 16-Bit Ära, der nie den Ruhm seiner berühmten Kollegen wie Hubbard, Galway oder Hülsbeck erlangte – und doch länger als die meisten von ihnen „überlebte“.

Wer ihn kennt, der denkt sofort an solch Spiele wie Bionic Commando, Ghouls ‘n Ghosts oder Silver Surfer (das ich selbst im übrigen erst jüngst entdeckt habe und ein ernsthafter Kandidat für eine Revision dieser Liste wäre). Doch selbst viele seiner treuesten Fans wissen nicht, dass der Mann anno 2000 ein sehr schweres Erbe antreten durfte. Mit Ecoo – Defender of the Future musste er dem grandiosen Spencer Nilsen folgen, der innerhalb von zwei Jahren die Welt der CD-Soundtracks revolutionierte.

Und Follin sollte nicht enttäuschen: Seine Musik ist abwechslungsreicher, wandelt wunderbar von beschaulich bis bedrohlich, bleibt über weite Strecken dem ambienten Stil der Vorgänger treu und überrascht in regelmäßigen Abständen mit seinen eigenen, unverkennbaren Markenzeichen. Kein Wunder: Bereits zu C64-Zeiten hatte er einige Instrumente auf Lager, die aufgrund ihrer synthetischen Natur extrem viel Atmosphäre erzeugten. Insofern macht es Sinn, dass Follin für Nilsen einsprang.

Ecco – Defender of the Future dürfte nebenbei bemerkt auch sein umfangreichster Score sein – und doch ist auch er nie in Form eines separat erhältlichen Albums veröffentlicht worden, genau wie praktisch alle Meisterwerke des Engländers. Dem Mann sollte jemand mal stecken, dass sein Portfolio geradezu nach einer Kickstarter finanzierten Verewigung schreit.

Abschließend gibt es noch ein freundliches Schulterklopfen für Attila Heger, der die Zwischensequenzen vertonte und dafür ebenfalls eine sehr gute Arbeit ablieferte.

 

 

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