Composer: Bjørn Arve Lagim & Tor Linløkken
System: PC
Year: 1999

The Longest Journey gilt als der Schwanengesang des Adventuregenres, als es anno 2000 vorläufig zu Grabe getragen wurde. Dahinter steckt eine besonders aufwändige Produktion, die das klassische Point’n’Click-Prinzip eigentlich wiederbeleben sollte. Der kommerzielle Erfolg blieb aus, doch geblieben ist ein Klassiker, der auch in musikalischer Hinsicht bemerkenswert ist.

Der Soundtrack ist in zwei Teile geteilt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine stammt vonBjørn Arve Lagim und deckt den klassischen, synthetischen Score ab. Seine Arbeit ist gut und passend, wenn auch kompositorisch wenig spektakulär. Der andere ist von Tor Linløkken und beschränkt sich auf vier Musikstücke, die es dafür in sich haben.

„Dragon“, „Eagle“, „Dolphin“ und „Shark/Unicorn“: Ihr hört dieses Quartett ausschließlich im Fringe Cafe, wobei ihr dank einer Jukebox selbst entscheidet, welcher Track gespielt wird. Zudem gibt es noch einen fünften Track von Lagim, der zwar ähnlich wie jene von Linløkken klingt, aber eben ein bis zwei Klassen schlechter ist.

Denn was Linløkken wirklich vortrefflich hinbekommen hat, ist die Suggestiong fiktiven Musikstilrichtung, die in naher Zukunft beliebt sein könnte. Sie klingt ruhig, fast schon ein wenig Ambient und wie seichter Trance. Durch die geschickte Implementierung von bewusst knarzig klingenden Instrumenten hat die Musik gleichzeitig etwas Vertrautes und etwas Fremdes. Das gleiche gilt für den synthetischen Anteil der Instrumentation, der klar dominiert und nur von der geisterhaft wirkenden Gesangsstimme getoppt wird.

Natürlich könnte man The Longest Journey Schummelei vorwerfen, weil sie die starken Musikanteile in eine schnöde Jukebox verstecken. Doch ist sie mir während des Spielens derart positiv aufgefallen, dass sie sich auf ewig in mein Hirn einbrannte.

Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]

The Longest Journey Official Game Soundtrack
The Longest Journey Original Soundtrack