Game #206: Spot

206-SpotHersteller: Virgin
Produced & Directed by: Graeme J. Devine & Robert Stein III
Original game Infection by: Craig Galley & David Crummack
Composer: Ken Hedgecock
System: PC
Jahr: 1990

Spot sieht auf den ersten Blick wie eine billige Kopie des bekannten Reversi aus. Doch abseits leicht unterschiedlicher Regeln hat das Brettspiel zudem eine erstaunlich lange Enstehungsgeschichte auf dem Buckel.

Das Spielbrett umfasst eine Größe von 7×7 Feldern, in deren Ecken jeweils ein Stein liegt. Diese gehören wiederum zwei bis vier Spielern, die sie auf geschickte Weise vermehren müssen. Sobald ihr am Zug seid, könnt ihr einen eurer Steine anklicken und ihn entweder auf ein benachbartes Feld vervielfältigen oder zwei Felder weit springen lassen. Jetzt kommt der eigentliche Clou: Sollten unmittelbar neben eurem gewählten Ziel bereits Steine von anderen Spielern liegen, dann werden diese automatisch umgefärbt und gehören fortan euch.

Was sich in Wortform recht kompliziert anhört, ist in der Praxis kinderleicht zu verstehen, wenn ihr euch einfach mein YouTube-Video anschaut. Gleich zur Vorwarnung: Ich spiele richtig mies und nutze keine meiner Chancen gegen die eigentlich gar nicht so clever agierende Computer-K.I.

Ursprünglich sollte Spot bereits ein bis zwei Jahre zuvor in England unter dem Namen Infection erscheinen. Die ursprünglichen Erfinder Craig Galley und David Crummack verkauften die Rechte an Virgin, die wiederum trotz positiver Kritiken seitens britischer Spielemagazine zögerten. Das Spiel verschwand im Schrank und wurde erst 1990 von Virgin US herausgekramt.

Neben einer Arcade-Variante namens Ataxx programmierten Graeme Devine und Robert Stein III eine komplett neue Version, die mit der frisch erworbenen Lizenz des 7-Up-Getränkeherstellers und dem damit verbundenen Maskottchen Spot versehen wurde. Das Resultat: Sobald ihr einen Stein versetzt, verwandelt er sich mitsamt Sonnenbrille plus Gliedmaßen in Spot und zeigt je nach Zugrichtung eine andere Animation. Diese Idee erinnert an diverse Schachspiele der Marke Battle Chess, die ebenfalls Spielzüge in Form von ausschweifenden Animationen darstellen.

Und auch wenn diese auf Dauer nerven können, so vermitteln sie genau den richtigen Charme, das dem sonst so biederen Denkspielgenre häufig fehlt. Auch schön: Nach einer Partie taucht in der Mitte ein weiterer Spot auf, der kurzerhand seine Zunge rausstreckt – vermutlich, um dem Verlierer zu ärgern. Frei nach dem Motto: Den gibt es immer…

 

 

Spot