Hersteller: Sirius Software
Created by: Chuck Sommerville & Joseph Dudar
System: C64, Atari 8-Bit, Apple II
Jahr: 1983

Meine Faszination bezüglich Gruds in Space lässt sich schwer in Worte fassen – denn sie begründet sich auf die eigenartigen Vorlieben eines Kindes von vielleicht neun oder zehn Jahren, das so gut wie kein Englisch verstand.

Es gab so einige C64-Klassiker, die ich in meinen Kindheitstagen regelrecht gefressen habe und von denen ich mich als Jugendlicher irgendwann lösen konnte (beispielweise Dungeons of Ba oder Neptune’s Daughter). Aber Gruds in Space stand irgendwie darüber – speziell was Textadventures anbelangt. All jene ohne Grafik hatten mich gar nicht erst interessiert, weshalb mein Hirn immer noch viele Infocom-Lücken aufweist. Aber sobald bunte Bildchen im Spiel waren, musste die Sprachbarriere weichen – oder die wenigen deutschen Genre-Verteter herhalten.

Vielleicht lag es an den lustigen Zeichnungen, die Aliens wie lustige Comicmännchen anstatt böse Bedrohungen zeigen, oder am faszinierenden Labyrinth-Abschnitt, in dem ihr allerlei bunte Kugeln sammeln sowie benutzen müsst: Gruds in Space hat Charme und regte meine Phantasie an.

Als ich vor ein paar Minuten das YouTube-Video aufzeichnete, musste ich feststellen: Das Ding hat wirklich was. Obwohl ihr eigentlich nur einem gestrandeten Raumschiff etwas Treibstoff besorgen sollt, rätselt ihr euch durch zahlreiche Planeten, lernt skurrile Aliens kennen und durchstöbert Dschungel, Sümpfe sowie Höhlen. Ohne Lösung ist es kaum noch spielbar, aber mit kann man selbst heute noch das schicke Setting und die lustigen Charaktere, die einem begegnen, genießen.