Game #211: Actraiser

211-ActraiserHersteller: Quintet
Scenario: Tomoyoshi Miyazaki
Composer: Yuzo Koshiro
System: Super Nintendo
Jahr: 1990

Warum bleiben Spiele wie Actraiser eigentlich einmalig? So gut wie jeder, der den gewitzten Mix aus Action/Jump’n’Run und Sim City (!) gespielt hat, war sehr angetan. Selbst der Nachfolger beschränkte sich auf einen konventionellen Sidescroller und gilt als weitaus weniger kultig…

Ihr seid jedenfalls ein Gott, der den Menschen hilft, einen ganzen Kontinent zu bevölkern. Doch bevor die ersten Siedler eintrudeln können, muss das Gebiet von bösen Monstern befreit werden. Ergo projiziert ihr euch in einen humanoiden Körper und schwingt euer Schwert. Dieser Part ähnelt einem klassischen Action/Jump’n’Run in der Seitenperspektive, inklusive zehrender Lebensenergie, wenigen Magiefeatures und gefährlichen Endbossen.

Danach wechselt das Spiel in eine Vogelperspektive und ihr übernehmt die Rolle eines kleinen Engels. Mit dem könnt ihr nicht nur garstige Dämonen per Bogenbeschuss vergraulen, sondern euren frisch eingetroffenen Siedlern Befehle erteilen, in welche Richtung sie sich ausbreiten sollen. Ziel ist es, alle Dämonennester zu zerstören, wozu ihr euer Volk zu den jeweiligen Eingängen führen müsst.

Mit Blitzen, Regen und Erdbeben ist auch noch eine Prise Populous dabei, um das Land von störenden Bäumen oder verheerenden Bränden zu befreien. Habt ihr alle Nester versiegeln lassen, dann müsst ihr noch einmal mit eurem Schwert ran und das in den Untergrund geflohene Böse endgültig aufmischen. Danach wiederholt sich das Prozedere fünfmal, bevor ihr den abschließenden Level und den finalen Abspann genießen dürft.

Actraiser ist weder spielerisch noch technisch besonders ausgefeilt. Der Grafik merkt man die frühe Veröffentlichung an, schließlich erschien der Genre-Mix kurz nach dem Super Nintendo selbst. Die Steuerung ist etwas störrisch und ihr kollidiert dank pingeliger Kollisionsabfrage häufiger mit euren Gegnern als euch lieb ist. Der Baupart wiederum ist arg simpel und stellt keine echte Herausforderung dar. Doch das Konzept allein ist lustig genug und die Atmosphäre dank gut ausgearbeitetem Fantasysetting gegeben, weshalb Actraiser schnell zu einem universellen Geheimtipp anwuchs.

Hab ich was vergessen? Hm.. mal überlegen.: Grafik, Konzept, Design, Steuerung, Story… war da noch was? Nun, ich glaube ähnlich wie im Falle von Super Shinobi muss ich euch bezüglich des absoluten Highlight-Features, das Actraiser vom Geheimtipp zur Legende machte, bis April nächsten Jahres vertrösten.

 

 

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