Hersteller: Epyx
Game Design, Program & Music: Randy Glover
System: C64, Atari 400/800
Jahr: 1983

Wie hieß der Held in Donkey Kong? Mario? Nein, falsch: Jumpman hat er damals geheißen. Ein allzu offensichtlicher Name für eine Spielfigur, mit der ihr nichts weiter tut als laufen und springen. Das dachte sich auch Randy Glover, weshalb er ebenfalls seinen eigenen Jumpman erfand und für Commodore- bzw. Atari-Heimcomputer entwickelte.

Jumpman Junior ist auf dem Papier betrachtet eine Fortsetzung, jedoch in Wahrheit ein kleines Stand-Alone-Addon. Story und Konzept sind schon einmal gleich: Ihr müsst in mehreren Bildern Bomben einsammeln, bevor das Zeitlimit abläuft. Jeder Level besteht aus zahlreichen Plattformen und Leitern, auf denen ihr euch frei bewegen könnt. Springt oder stolpert ihr hingegen ins Leere, dann verliert ihr ein Bildschirmleben – so wie das anno 1983 ganz normal war.

Während der „Vorgänger“ satte 30 Levels bot, beschränkt sich die Junior-Version auf 12. Damit passt es nämlich auch auf ein Steckmodul anstatt ständig von Diskette nachladen zu müssen. Trotz des deutlich reduzierten Umfangs ist auch Jumpman Junior ein kleiner Klassiker und bis heute ein Vorzeigebeispiel dafür, wie man ein abwechslungsreiches Leveldesign zu gestalten hat.

Nahezu jeder Level ist mit einem eigenen Feature ausgestattet. Mal wird euer Fortkommen durch Feuer erschwert, mal müsst ihr höllisch auf seitwärts schwebende Wände achten, die euch erbarmungslos gen Abgrund drücken. Egal ob fliegende Leitern, heimtückische Teleporter oder wütende Stürme: Die Ideen sind allesamt simpel und gewährleisten trotzdem eine hervorstechende Vielfalt, von denen so mancher Triple-A Titel aus dem Jahre 2015 nur träumen kann.

Deshalb ist auch alles andere nebensächlich: Die schlichte Grafik, der minimalistische Sound und selbst die starre Steuerung, die nur eine vorgefertigte Sprungweite erlaubt, kratzen kaum am Spaß, den die vertrackten Bilder erzeugen. Und wie ihr euch denken könnt, wird es bei dem heutigen Lob nicht bleiben und in ferner Zukunft ein Text über das ursprüngliche Jumpman folgen.