Composer: Jeremy Soule
System: PC
Year: 2000
Es gibt viele grandiose Videospielkomponisten aus dem europäischen oder japanischen Raum, die mehrfach und über einen längeren Zeitraum ihr Können bewiesen haben. Doch wenn man mich auf einem vergleichbaren amerikanischen Virtuosen anspricht, dann fällt mir immer nur ein Name ein: Jeremy Soule.
Icewind Dale ist nicht sein erstes, wirklich grandioses Werk. Aber es markiert den Startpunkt von Soules markantem Stil. Gleichwohl er dank Total Annihilation bereits Erfahrungen mit einem echten Orchester gesammelt hatte, zog es ihn in Richtung seines gewaltigen Synthesizer-Equipments sowie dem selbst auferlegten Ziel, möglichst nahe an eine live gespielte Soundqualität heranzureichen. Ob ihm das jemals glücken wird, ist eine Frage, die ich als Laie mit meinem gefärhlichen Halbwissen nicht beantworten kann. Fakt ist jedoch, dass all seine Fantasy-Soundtracks ab Icewind Dale einen majestätischen Klang besitzen und euch jeder für sich in eine fremde Welt eintauchen lässt.
Im Gegensatz zu Soules nachfolgenden Meisterstücken ist der Score zu Icewind Dale weniger träumerisch und mehr dramatisch. Allein das Hauptthema lässt es innerhalb von unter zwei Minuten heftig krachen, dank flottem Tempo, düsterem Chor und dumpfen Trommelschlägen. Der Rest ist im Vergleich ruhiger und wirkt im Vergleich zu Guild Wars oder The Elder Scrolls mehr wie ein typischer RPG-Soundtrack. Die damit verbundene Distanz zur Atmosphäre passt interessanterweise zum Vogelperspektivencharakter des Spieles.
Soundtrack-Veröffentlichungen [Original]
