Game #217: The Legend of Zelda – Twilight Princess

217-Legend_of_Zelda_Twilight_PrincessHersteller: Nintendo
Director: Eiji Aonuma
Composers: Toru Minegishi & Asuka Ohta
System: Wii
Jahr: 2006

Wie schon mehrfach angesprochen, verspüre ich gegenüber dem legendären Ocarina of Time einen tiefgehenden Respekt, aber kaum emotionale Zuneigung. Ich hatte mich anno 1998 zu wenig mit dem Meilenstein unter den Meilensteinen beschäftigt und erst Jahre später die emulierte Version für Nintendo GameCube wirklich ausführlich gespielt. Da war der „Staun“-Faktor natürlich weitaus milder, weshalb es in meinen Augen einen Unterschied zwischen der “Kopf“- und der “Herz“-Meinung eine anständien Kritikers wie mich gibt.

Das ich unter normalen Umständen Ocarina of Time vermutlich ähnlich wie die halbe Zockerwelt vergöttert hätte, bewies acht Jahre später Twilight Princess: Das erste Zelda für die Wii wirkt in Sachen Grafikstil und Leveldesign wie eine direkte Fortsetzung des Klassikers und konnte mich in der Tat deutlich mehr fesseln, eben weil ich es zum richtien Zeitpunkt gespielt hatte.

Ihr reist mit einem „erwachsenen“ Link durch große Wälder und über weite Steppen, besucht in regelmäßigen Abständen eine Schattenwelt und erlebt ein Nintendo-typisches, kongeniales Leveldesign. Dieses lebt wie gewohnt von seiner harmonisch-stetigen Entwicklung, die einerseits rasche Erfolgserlebnisse garantiert und andererseits äußerst herausfordernd sein kann. Sprich: Je weiter ihr in der Story voranschreitet, desto mehr Werkzeuge und Utensilien stehen euch zur Verfügung und desto stärker werden die Gegner sowie vertrackter die Puzzles.

Darüber hinaus bin ich ein kleiner Fan von Midna: Solch einen pseudo-bösen wie gleichzeitig total liebenswerten Sidekick sieht man nicht alle Tage. Und ich erinnere mich wohlwollend an den Kampf auf der Brücke gegen den reitenden Oger. Der ist nicht nur dramatisch, sondern sticht aus der standardisierten Zelda-Designphilosophie positiv hervor . So peppt man eine bewährte Serie geschickt in Richtung Abwechslung auf, ohne groß Aufwand bei der Entwicklung zu betreiben.

Zu guter Letzt gefällt die gute wie zu ihrer Zeit innovative Wiimote-Steuerung: Einerseits müsst ihr regelmäßig mit dem Teil herumfuchteln, um euch per Schwertstreich zur Wehr zu setzen. Andererseits geht es nur um schnelle Reaktionen und nicht um eine akkurate Richtungsbewegung.

Der Umfang stimmt, die Grafik ist schick und die Musik ordentlich: Twilight Princess gilt als das letzte wirklich große Zelda, das nahezu ohne Makel daherkommt. Einzig eine dezente Innovationslosigkeit ist zu bemängeln, gerade weil man sich sichtlich an Ocarina of Time orientiert hat und diesen Erfolg bewusst wiederholen wollte. Aber das ist o.k. wenn man die Stärke des „Originals“ in Betracht zieht und acht Jahre danach den Fans ein ähnliches Erlebnis auf einer modernen Hardware bieten möchte.

 

 

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