Hersteller: Beam Software
Producer: Andrew Carter
Composer:
System: PC
Jahr: 1998

Es gab mal eine Zeit, da landete jedes neue, halbwegs gut rezensierte Rennspiel sofort vom Kaufregal in meine Sammlung. Inzwischen hat die Faszination viele Federn gelassen, doch Ende der 1990er Jahre war ich regelrecht süchtig nach allem, was wie Ridge Racer, Need for Speed und ganz besonders wipEout aussah.

In diese Zeit fiel Dethkarz, das eigentlich kaum etwas besonderes bietet. Vier komplex gestaltete Rennstrecken, die dank verschiedener Ausbaustufen in jeweils drei Variationen gefahren werden, auffallend bunte Texturen und eine Handvoll Waffen sind selbst für das Jahr 1998 kein Neuland gewesen. Aber Dethkarz gehört zu den wenigen Rennspielklonen, die mit dem ganzen zusammengeklauten Krams vieles richtig machen.

Neben dem tadellosen Streckendesign und der überraschend flotten Spielgeschwindigkeit gefällt vor allem die Handhabung. Die erinnert an eine träge Version von wipEout, d.h. ihr gleitet trotz Reifen relativ sanft von Kurve zu Kurve und schwebt gemächlich gen Tiefe, sobald ihr über den Streckenrand brettert. Der ist auch noch komplett ohne Begrenzung, weshalb ihr gerade zu Beginn häufig ins Nirvana segelt. Zum Glück hält sich die Bestrafung bei der Strafzurücksetzung in Grenzen.

Mit etwas Übung könnt ihr jedenfalls gut einschätzen, welche Kurven sich scharf nehmen lassen und wo ihr gar mit einer Abkürzung Zeit sparen könnt. Denn das Fehlen jeglicher Banden ermöglicht mutige Sprünge und waghalsige Überholmanöver. Und wie bereits angedeutet könnt ihr auch die Waffen sprechen lassen, um euren Sieg zu sichern.

Das einzige, was im Vergleich zu anderen Top-Rennspielen fehlt, ist ein anständiger Soundtrack. Das arg dumpfe Technogedröhns ist selbst mir zu dröge – obwohl ich der umstrittenen Musikrichtung gegenüber nicht abgeneigt bin.