Hersteller: DMA Design
Written by: David Jones
Composer: Tony Williams & Brian Johnston
System: Amiga
Jahr: 1991

Heute beißt sich die Maus in den Schwanz: Eigentlich ist es dezent doof, wenn ich zuerst über das offizielle Addon eines noch viel bemerkenswerteren Hauptspieles schreibe, „nur“ weil ersteres in meiner Gunst nicht ganz so hoch liegt wie letzteres. Aber ich versuche so gut es geht drum herum zu reden – schlussendlich weiß vermutlich fast jeder von euch, worum es in Lemmings geht.

Ich war und bin kein großer Fan von Addons – egal ob früher in Schachtelform oder heute als DLC. Ist ein Spiel fertig, dann schließe ich schnell damit ab und dürste selten nach einer Erweiterung. Doch Lemmings gehörte zu den seltenen Ausnahmen, von denen ich (damals) nicht genug haben konnte. Zudem ist Oh No! More Lemmings eine nahezu perfekte Erweiterung für alle jene Spieler, für die ein solches in der Regel auch gedacht ist: den Cracks.

Oh No! More Lemmings ist hackeschwer und damit die ideale Ergänzung für alle Fans, deren Gehirnzellen noch nicht genug gelitten haben. Es offenbart einige bemerkenswert fiese wie hochintelligente Rätsel, welche die grenzgeniale Spielidee bis zum äußersten ihrer Möglichkeiten dehnt. Jedenfalls ist mir kein anderes Lemmings bekannt, das bei gleich bleibendem Grundkonzept derart vertrackt ist – und ich habe fast alle Fortsetzungen, Spinoffs sowie Klone in Händen gehalten.

Der Umfang orientiert sich am Original, die Grafik ist praktisch identisch und die Musik etwas langweiliger: Unterm Strich hält Oh No! More Lemmings den Qualitätsstandard und erschien trotz offizieller Addon-Brandmarkierung gar als eigenständiges Programm, für das man das originale Lemmings streng genommen gar nicht brauchte. Quasi für alle Masochisten ohne Vorkenntnisse, die ansonsten in ihrer Freizeit liebend gern bei 30 Grad im Schatten in eiskaltes Wasser springen…