Hersteller: Suspicious Developments
Design, Code & Words: Tom Francis
Composer: Ryan Ike, John Robert Matz & Francisco Cerda
System: PC
Jahr: 2013

Das tolle an Videospielen ist, dass theoretisch alles möglich ist. Wie wäre es also mit einem Agenten-Spiel, bei dem ihr heimlich Terminals hackt und wie Spiderman meterweit durch die Gegend springen sowie an Wänden oder Decken herumklettern könnt? Gunpoint macht es möglich.

Über zwanzig Missionen steuert ihr Richard Conway, der zu Unrecht des Mordes bezichtigt wird und seine Unschuld auf eigene Faust beweisen will. Um die dafür nötigen Dokumente sicher zu stellen, infiltriert er einen Sack voller Gebäude, die natürlich gut bewacht und mit diversen Sicherheitssystmen bestückt sind.

Neben den Supersprungstiefeln, die ihm die besagte Agilität gewährleisten, ist das Crosslink sein nützlichstes Utensil. Damit kann er nämlich nahezu jede elektronische Kabelverbindung innerhalb eines Gebäudes kappen und andersweitig verdrahten.

Simples Beispiel: Conway steht vor einer elektronisch gesicherten Tür, an deren Öffner er nicht herankommt. Jedoch steht er direkt neben einem Schalter, der den Deckenleuchter aktiviert. Dank Crosslink könnt ihr nun ganz einfach die Verbindung so manipulieren, dass ihr mit dem Schalter kein Licht anmacht sondern die Tür öffnet.

Ein etwas komplizierteres Beispiel: In einem Stockwerk befinden sich zwei Lichtschalter, die den gleichen Leuchter an- oder ausschalten. Während ihr den linken Schalter problemlos erreichen könnt, wird der rechte zum einen von einer Tür versperrt und zum anderen von einer Wache bewacht. Ihr könntet nun den erreichbaren Schalter so manipulieren, dass ihr mit ihm die Tür öffnet. Doch dann würde euch die Wache bei Aktivierung sofort sehen und erschießen.

Des Rätsels Lösung ist simpel und verblüffend zugleich: Verdrahtet den rechten Schalter mit der Tür und geht zum linken Schalter. Drückt ihn, um das Licht auszuschalten und die Wache aufzuschrecken. Springt schnell an die Decke und wartet, bis die Wache zum rechten Schalter geht. Sie wird ihn automatisch drücken, um das Licht wieder anzuschalten. Jedoch funktioniert dies aufgrund eurer Kabelmanipulaton nicht, weshalb stattdessen die Tür aufgeht. Danach müsst ihr euch nur noch im Dunkeln an die Wache heranschleichen und sie heimlich von hinten oder von oben ausknocken.

Gunpoint sieht auf den ersten Blick wie ein modernes Impossible Mission aus und entpuppt sich im Laufe des Spieles als ein ausgewachsenes Point’n’Click-Adventure. Das Rätseldesign ist jedenfalls sehr gut durchdacht und gehört zum besten der modernen Indie-Szene. Da macht es dann auch wenig aus, wenn Grafik und Sound nicht gerade vor Abwechslung strotzen.