Game #231: The Legend of Zelda – A Link to the Past

231-Legend_of_Zelda_A_Link_to_the_PastHersteller: Nintendo
Director: Takashi Tezuka
Composer: Koji Kondo
System: Super Nintendo
Jahr: 1991

Ah, ein Klassiker – einer von der Sorte, den man mögen MUSS, um als Spielekritiker ernst genommen zu werden. A Link to the Past zählt zu Nintendos unumstrittenen Sternstunden, der laut manchem sogar heller blühe als das sieben Jahre später veröffentlichte Ocarina of Time.

The Legend of Zelda ist eines der innovativsten und revolutionärsten Spiele aller Zeiten. Der direkte Nachfolger The Adventure of Link war für sich gesehen ein gutes Action-RPG, das sich jedoch konzeptionell zu weit von seinem Vorgänger entfernte. Mit A Link to the Past kehrte Nintendo zurück zu ihren Wurzeln und erfand eine der ausgefeiltesten Fortsetzungen aller Zeiten.

Hier lauft ihr nicht einfach stumm über eine Oberwelt und besucht einen No-Name-Dungeon nach dem anderen: Zwischensequenzen und Dialoge entwickeln eine harmlose Geschichte, die zwei Parallelwelten umspannt. Das Konzept mit den Objekten, die ihr nach und nach sammelt, wurde konsequent weiter gedacht und mit einem fabelhaften Rätseldesign umwoben. Grafik und Sound wirken immens professioneller und vor allem abwechslungsreicher.

Kurz: Das gesamte Spiel ist eine Perfektionierung von The Legend of Zelda, die vor allem in Sachen Design einen universellen Meilenstein darstellt. Die riesigen, frei begehbaren Oberwelten stellen einen wunderbaren Kontrast zu den überschaubaren wie kniffeligen Dungeons. Nach und nach erlangt ihr immer neue Waffen und Gadgets, wie einen Bogen, einen Enterhaken oder eine Schaufel, die euch behutsam in die Tiefe des Spieles eintauchen. Und auch das Gegnerdesign ist ungeheuer vielschichtig und durchdacht, weshalb es anno 1991 die versammelte Konkurrenz deklassierte.

A Link to the Past ist eines der wichtigsten Vorzeigebeispiele dafür, warum sich Fortsetzungen derart im Videospielbusiness etabliert haben: Durch den Hardwaresprung vom NES zum SNES stand Nintendo eine Technik mit viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung, die weit über eine Überarbeitung der audiovisuellen Seite hinaus ging. Die bedeutend komplexeren Dungeons wären jedenfalls in der Form nur schwer auf dem alten Nintendo Entertainment System möglich gewesen. So schafften die Japaner etwas sehr seltenes: eine Revolution nach der Revolution.

Und wieder muss ich wieder begründen „Warum dann nur Platz 231?“. Es ist für mich persönlich ein ähnlicher Fall wie Silent Hill 2: Das Spiel hat mir durchaus zu seiner Zeit Spaß gemacht – aber die wahre Brillanz spürte ich erst viel, viel später. Lange Zeit war ich gegenüber A Link to the Past beziehungsweise The Legend of Zelda im allgemeinen eher skeptisch eingestellt. Klar: Es ist ein tolles Spiel… aber wo kommen die ganzen superlativen Höchstwertungen her?

Somit ist ein ganz anderer Grund dafür verantwortlich, warum es das Teil überhaupt in meine subjektive Top 365 geschafft hat: Es ist abartig gut gealtert. Egal ob Grafik, Sound oder Design: Das Teil würde in der Form heute veröffentlicht ähnlich große Kreise schlagen wie vor 24 (!) Jahren. Und solche Spiele haben ihren Status als All Time Classic mehr als verdient.

 

 

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