Game #232: Oil Imperium

232-Oil_ImperiumHersteller: reLINE Software
Concept: P. Börner, Thomas Kruza, Tobias Richter & A. Graf von der Schulenburg
Composer: Karsten Obarski
System: Amiga
Jahr: 1989

Ein viel größere “Anomalie“ werdet ihr kaum in meiner Top 365 finden. Eine Wirtschaftssimulation, in der ihr auf der ganzen Welt nach Öl bohrt – super, oder? In der Tat ist es schwer zu beschreiben, warum mir von all den hundert langweiligen Abarten nur Oil Imperium ernsthaft viel Spaß gemacht hat. Es traf irgendwie mein… Niveau.

Ich bin kein guter Stratege, deshalb dürfen solche Spiele nicht zu kompliziert sein. Auf der anderen Seite mag ich keine stupiden Mechanismen und benötige entweder das Gefühl der zaghaften Herausforderung oder der kompromisslosen Abwechslung. Letzteres könnt ihr in diesem Genre praktisch vergessen, weshalb der Erfolg bei ersterem liegt.

Ein ganz bestimmtes Mini-Geschicklichkeitsspiel hat dieses Kunststück mit Bravur geschafft: Als Ölbaron müsst ihr Länder kaufen und dort natürlich nach Öl bohren. Dafür wiederum müsst ihr die Quelle regelrecht anzapfen, weshalb ihr mit einem zittrigen Bohrkopf durch das Erdreich hämmert. Seid ihr dabei zu langsam, dann kostet es unnötig Geld.. Seid ihr hingegen zu schnell, dann bricht der Kopf und der Schaden steigt immens an. Unterschiedliche Gesteinsschichten erschweren die Sache, ohne das es eben zu kompliziert wird.

Auch ansonsten sind es diese Arcade-Sequenzen, die trotz des immer gleichen Ablaufes für Laune sorgen. Einmal müsst ihr im Wettstreit mit einem Konkurrenten eine Pipeline verlegen, ein andermal sollt ihr eure brennenden Ölquellen löschen. Zusammen mit dem Wirtschaftsaspekt schafft Oil Imperium eine hervorragende Balance und eine erstaunliche Zugänglichkeit, an der viele Konkurrenten scheitern.