Hersteller: HAL Laboratory
Directors: Yoshiki Suzuki & Teruyuki Gunji
Assistant Director: Nobuyuki Okada
Sound: Yasumasa Yamada, Jun Ishikawa & Hirokazu Ando
System: Nintendo DS
Jahr: 2010

Alle Welt redet von Sudoku, Shanghai oder Tetris, doch nur der kleine Andy hat eine ganz andere Vorliebe im Puzzle & Geschicklichkeitssektor entdeckt: Picross. Während die alte Super Nintendo Umsetzung irgendwann im März (!) nächsten Jahres behandelt wird und stellvertretend für meine Begeisterung über das gesamte Subgenre steht, muss ein ganz spezieller Klon extra erwähnt werden.

Picross 3D ist genau das, was man sich unter dem Namen vorstellt: ein dreidimensionales Picross. Zu Spielbeginn seht ihr einen großen Quader, der aus kleinen Würfeln zusammengesetzt ist. Ihr könnt den Quader drehen und sämtliche Würfel einzeln entfernen. Am Ende eines jeden Levels muss ein bestimmtes Objekt übrig bleiben, deren Form natürlich vorgegeben ist.

Sowohl oben als auch an den Seiten seht ihr vereinzelte Zahlen. Jede Zahl steht für eine bestimmte Anzahl an Würfeln, die NICHT entfernt werden sollen. Im Normalfall liegen die bleibenden Würfel unmittelbar nebeneinander. Ist die Zahl eingekreist, dann befindet sich irgendwo eine Lücke. Wird die Zahl von einem Quadrat ummantelt, dann sind es gar zwei Lücken.

Und das war es im Prinzip auch schon: Zwar gibt jede Zahl nur die betreffende Würfelmenge innerhalb einer Reihe, Spalte oder Tiefe an. Doch richtig kombiniert könnt ihr trotzdem Stück für Stück schlussfolgern, welche Würfel entfernt werden müssen und welche nicht.

Picross 3D wäre vor zehn oder zwanzig Jahren ein absoluter Traum für mich gewesen, weil ich bis Ende der 1990er Jahre in fast alle 3D-Versionen meiner geliebten 2D-Spiele vernarrt war – unabhängig von der eigentlichen Produktqualität. Doch anno 2010 dürstete es mich mehr nach gezeichneten Pixeln, was der Faszination dieser eigentlich sehr gelungenen Umsetzung schadete. Zudem hat HAL Laboratory zwar eine pfiffige Idee in Petto gehabt, die sie jedoch grafisch wie musikalisch äußerst dürftig umsetzten. Zwar ist die optische Gestaltung für kein Genre derart unwichtig wie bei den Denkspielen. Doch Picross 3D ist dank der grellen Farbgebung und der groben Auflösung so unattraktiv, dass es bewusst stört.

Das alles sei erwähnt, um die relativ niedrige Platzierung des Titels zu erklären. Denn wie gesagt: Picross ist für mich das, was für andere Tetris ist: eine Dauerbeschäftigung auf dem Klo, die gerne mal über die eigentlich geplante Sitzung hinaus geht…