Game #273: Grand Theft Auto V

273-Grand_Theft_Auto_5Hersteller: Rockstar North
Producer: Leslie Benzies
Game Designers: Leslie Benzies & Imran Sarwar
Written by: Dan Houser & Rupert Humphries
Executive Producer: Sam Houser
VP of Creative: Dan Houser
Music Director: Craig Conner
Original Score: Tangerine Dream, Woody Jackson, Alchemist & Oh No
Additional Score by: Alex Edkins, Hayden Menzies, Chris Slorach & Autolux
System: Xbox 360, PlayStation 3
Jahr: 2013

Manche Spiele sind so gut, die muss man einfach mögen – egal ob man will oder nicht. Grand Theft Auto 5 ist so ein Kandidat: Der bislang jüngste Teil der Gangstersaga erschien in einem Knallerjahr, wo dank BioShock Infinite, The Last of Us, Brothers und Gone Home kaum mehr Platz für weitere potenzielle All Time Favorites über blieb. Instinktiv dachte ich mir schon: Was sollte Rockstar bitte schön noch anders machen, um erneut zu revolutionieren und zu begeistern?

Nun, sie könnten weiter am Umfang der Spielwelt schrauben und erstmals drei gleichwertige Spielcharaktere anbieten. Michael, Trevor und Frankie sind ein ungleiches Trio, die trotzdem irgendwie miteinander klar kommen müssen. Die Aufgabenaufteilung hilft der Abwechslung und wurde zudem hervorragend inszeniert. Denn wenn ihr von einer Figur zur nächsten wechselt, dann ertappt ihr diese mitten in einer alltäglichen Situation – sei es beim Mittagessen in einem Café, beim Tennisspielen gegen die eigene Frau oder nach einer durchzechten Nacht nur in Unterhosen bekleidet.

Überhaupt sind es diese kleinen Details, die Freude machen. Zwar stagniert die Qualität des Missionsdesigns im Vergleich zu den Vorgängern und die Story ist nicht durchweg so schön geschniegelt, wie es ein Großteil der Dialoge vermuten lassen. Aber trotzdem wirkt das ganze immer noch frisch und erstaunlich unverbraucht.

Grand Theft Auto 5 erschien zuerst für die „alte“ Konsolengeneration, sprich Xbox 360 und PlayStation 3. Dort ist der Titel der Schwanengesang einer glorreichen Ära, der technisch die Grenzen der Hardware bis zum Äußersten dehnt. Demnach habe ich mich selten so sehr über die ewig kehrenden Meckerfritzen amüsiert, die dem Titel in der Tat eine schlampige Programmierung andichten wollten. Klar – ich stemme mal so eben die komplexeste und detaillierteste Spielwelt, die bis dato die Menschheit gesehen hat, und erwarte durchweg 30 bis 60 Frames pro Sekunde. Auf einer acht Jahre alten Kiste – solche Träume hätte ich auch gerne…

Egal, ich schweife ab: Flotte Vehikel hier, TV-reife Inszenierung dort, klasse inszenierte Ereignisse sowieso machen das Spiel zu einem wahrhaft unwiderstehlichen Hit. Wer hier einmal einem Banküberfall beigewohnt hat, der weiß, wie man Atmosphäre buchstabiert. Kein Wunder also, wenn das Ding eines der teuersten Spiele bisweilen gewesen ist. Allein der Aufwand hinter der Musik, der Hundert lizensierte Songs mit eigens komponierten Liedern und einem klassischen Synthi-Score obendrauf vereint, schreit geradezu nach akribischer Fleißarbeit seitens der Entwickler.

 

 

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