Game #285: Eishockey Fieber

285-Eishockey_FieberHersteller: Activision
Conceived and designed by: Alan Miller
System: Atari VCS 2600
Jahr: 1981

Obwohl ich ein alter Hase bin, begann meine „Karriere“ als Vielzocker erst mit dem Commodore 64. Somit verpasste ich die glorreiche Ära der ersten Arcade-Welle (von Pong bis Ms. Pac-Man) und des Atari VCS 2600, in der Figuren, Monster und Objekte allenfalls aus ein paar grob geformten Pixeln bestanden. Die einzigen beiden VCS-2600-Spiele, die ich bislang erwähnte, gehörten nicht ohne Grund zu den relativ neuen und grafisch vergleichsweise ausgefeilten Titeln.

Eishockey Fieber ist in mehrerlei Hinsicht eine echte Anomalie innerhalb meiner Top 365. Zum einen sieht es richtig alt aus: Die Männchen gleichen bunten Strichmännchen, der Hintergrund ist schneeweiß und der Puck ein unförmiger Miniaturklotz. Der Sound besteht aus Piep und Plop. Die Computer-K.I. ist kaum zu gebrauchen, weshalb ein menschlicher Mitspieler Pflicht ist. Das Eishockey-Konzept wurde auf magere zwei Figuren pro Team reduziert. Die Steuerung ist langsam und schwerfällig. Die behäbige Geschwindigkeit dient letztlich der Spielbarkeit, die zwangsläufig mit einem Knopf auskommen muss.

Doch dank eines Steuerungskniffs funktioniert Eishockey Fieber selbst heute noch: Sobald sich einer der Spieler den Puck geschnappt hat, klebt er an dessen Schläger und bewegt sich fortan ununterbrochen von links nach rechts sowie wieder zurück. Je nachdem, wo sich der Puck zum Zeitpunkt eures gewählten Abschusses befindet, fliegt er in die entsprechende Richtung. So könnt ihr problemlos in die eine Richtung laufen und dabei in die andere schießen. Die Idee ist simpel wie effektiv, weil sie wirklich jeder kapiert und alle damit arbeiten können – egal ob er Sport mag, ein Computerfreak ist oder mit keinem davon was anfangen kann.

Diese schlichte Faszination konnte mich jedenfalls noch Jahre später, als ich Eishockey Fieber erstmals bei einem Freund zu Gesicht bekam, beeindrucken.