Game #296: Hover Bovver

296-Hover_BovverHersteller: Llamasoft
Game Design by: Jeff Minter & P.K. Minter
Composer: James Lisney
System: C64
Jahr: 1983

Schon gehört? Rasen mähen macht Spaß! Offensichtlich, denn wieso sonst sollte es ein Spiel darüber geben? Das dachte sich jedenfalls der alte Jeff Minter, der ansonsten eher auf Lamas und bunte, abstrakte Grafiken setzt. Damit verglichen ist Hover Bovver verdammt nahe dran an der „Realität“…

Nochmal: Der Rasen muss gemäht werden. Blöd nur, wenn man selbst keinen Rasenmäher besitzt. Also klaut ihr euch den eures Nachbarns, der das nicht witzig findet. Er jagt euch hinterher, um euch das Ding wieder abzuluchsen. Zum Glück ist der Nachbar nicht besonders helle, weshalb er nur in Luftlinie zu euch laufen kann – und da stehen mitunter unüberwindbare Büsche oder die Pflanzen des Gärtners im Weg, die auf gar keinen Fall zertrampelt werden dürfen.

Zudem habt ihr einen Hund, der zunächst fröhlich umher wackelt und per Knopfdruck wie eine reisende „Bestie“ auf den Nachbarn losgeht, um ihn in die Ecke zu drängen. Allerdings besitzt der Gehorsam des Tieres seine Grenzen, weshalb ihr den Trick nur für eine begrenzte Zeit einsetzen könnt. Darüber hinaus verliert der Wau-Wau irgendwann seinen Spieltrieb und möchte lieber zurück zu seinem Herrchen (ergo euch) flitzen – um es zu nerven und den Rasenmäher zu beißen.

Mäht ihr versehentlich eines der Blumenbeete an, dann habt ihr auch noch den besagten Gärtner am Hals. Das Gemeine daran: In späteren Levels steckt gerne mal ein Stückchen Rasen, das gemäht werden muss, inmitten eines Beetes – weshalb ihr die mutwillige Zerstörung der blühenden Flora gar nicht komplett verhindern könnt.

Wurdet ihr geschnappt, dann ist der Rasenmäher weg. Danach stehen noch zwei weitere Nachbarn zur Verfügung, deren Gerät ihr euch „ausleihen“ könnt. Sind auch diese futsch, ist das Spiel unwiderruflich vorbei – damit verhindert allein die Story solch Luxusgüter wie ein „Extraleben“.

Der Spielreiz von Hover Bovver ist mit dem Ausmalen eines Bildes zu vergleichen – nur andersherum. Denn hier füllt ihr die Flächen nicht mit einer Farbe, sondern ihr radiert sie regelrecht aus. Die Motivation, ein Bild auf diese Weise zu „komplettetieren“, ist praktisch identisch. Und selbst aus heutiger Sicht ist Hover Bovver ein knuffiges Spielchen, das verdammt gut gealtert ist.

 

 

Hover_Bovver